Berlin

»Von hohem kulturhistorischen Wert«

Historische Akten des Frankfurter Auschwitz-Prozesses: Die Akten sollen ins UNESCO-Register »Memory of the World« aufgenommen werden. Foto: dpa

Dokumente des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses und die Constitutio Antoniniana sind für das Weltdokumentenerbe der UNESCO nominiert.

Wie die deutsche UNESCO-Kommission am Freitag in Bonn mitteilte, entscheidet die UN-Kulturorganisation auf einer Tagung vom 24. bis 27. Oktober in Paris über die Aufnahme. Insgesamt haben UNESCO-Mitgliedsstaaten 130 Dokumente für das Register des Weltdokumentenerbes vorgeschlagen.

nationalsozialisten Der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 sei entscheidend für die umfassende Auseinandersetzung mit dem millionenfachen Mord der Nationalsozialisten gewesen, erklärte die deutsche UNESCO-Kommission. Die Prozessunterlagen und -tonbänder, die 454 Aktenbände umfassen, seien von hohem kulturhistorischen Wert. Sie werden im Hessischen Landesarchiv in Wiesbaden aufbewahrt.

Die zweite deutsche Nominierung ist die Constitutio Antoniniana, mit der der römische Kaiser Marcus Aurelius Severus Antoninus Schätzungen zufolge zwischen 212 und 213 nach Christus allen freien Bewohnern des Imperium Romanum das römische Bürgerrecht verlieh. Die Constitutio Antoniniana sei das erste bekannte Dokument, das ein weitgefasstes Bürgerrecht dieser Art festhalte, erklärte die UNESCO-Kommission. Der Papyrus Gissensis I 40, der das einzige noch erhaltene Exemplar der Constitutio enthält, wird in der Universitätsbibliothek Gießen aufbewahrt.

netzwerk Das Weltdokumentenregister ist ein digitales Netzwerk mit Buchbeständen, Handschriften, Partituren sowie Bild-, Ton- und Filmdokumenten. Ziel ist es laut UNESCO, historische Dokumente zu sichern und zugänglich zu machen.

Das Register umfasst zurzeit 348 Dokumente, darunter Schriften von Martin Luther, die 21 Thesen der Solidarnosc, die Archive des Warschauer Ghettos und die Göttinger Gutenberg-Bibel. 22 der Eintragungen stammen aus Deutschland. epd

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  25.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Menschenrechte

Die andere Geschichte Russlands

»Wir möchten, dass Menschen Zugang zu unseren Dokumenten bekommen«, sagt Irina Scherbakowa über das Archiv der von Moskau verbotenen Organisation Memorial

 25.12.2025

Rezension

Großer Stilist und streitbarer Linker

Hermann L. Gremliza gehört zu den Publizisten, die Irrtümer einräumen konnten. Seine gesammelten Schriften sind höchst lesenswert

von Martin Krauß  25.12.2025

Glastonbury-Skandal

Keine Anklage gegen Bob-Vylan-Musiker

Es lägen »unzureichende« Beweise für eine »realistische Aussicht auf eine Verurteilung« vor, so die Polizei

 24.12.2025

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Israelischer Punk

»Edith Piaf hat allen den Stinkefinger gezeigt«

Yifat Balassiano und Talia Ishai von der israelischen Band »HaZeevot« über Musik und Feminismus

von Katrin Richter  23.12.2025

Los Angeles

Barry Manilow teilt Lungenkrebs-Diagnose

Nach wochenlanger Bronchitis finden Ärzte einen »krebsartigen Fleck« in seiner Lunge, erzählt der jüdische Sänger, Pianist, Komponist und Produzent

 23.12.2025

Hollywood

Ist Timothée Chalamet der neue Leonardo DiCaprio?

Er gilt aktuell als einer der gefragtesten Schauspieler. Seine Karriere weckt Erinnerungen an den Durchbruch des berühmten Hollywood-Stars - der ihm einen wegweisenden Rat mitgab

von Sabrina Szameitat  22.12.2025