Berlin

»Vielfältig wie noch nie«

Hermann Simon, der Gründungsdirektor des Centrum Judaicum Foto: Xpress/Rolf Walter

Herr Simon, am Donnerstag beginnen die Jüdischen Kulturtage Berlin. Worauf dürfen sich die Besucher in diesem Jahr freuen?
Auf ein grandioses, abwechslungsreiches Programm. So vielfältig wie in diesem Jahr waren die Kulturtage noch nie. Von Konzerten und Lesungen über Ausstellungen und jüdische Lerneinheiten bis hin zu kulinarischen Angeboten und einem Programm für Kinder ist für jeden etwas dabei.

Gibt es dieses Mal einen besonderen Schwerpunkt?
Wie in den Vorjahren geht es uns um Toleranz und Begegnungen. Der Facettenreichtum der jüdischen Kultur ist dabei sozusagen Türöffner und Brückenbauer. Und das Interesse an interreligiöser Verständigung ist – zumindest in Berlin – nach wie vor immens. Wir rechnen mit mindestens 25.000 Besuchern.

Unterscheidet sich das Programm vom Vorjahr?
Wir bieten erstmals ein musikalisches Dinner an. Präsentiert wird das Ganze vom israelischen Starkoch Tom Franz und dem deutschen Routinier Stefan Förster. Neu dabei sind auch die »Jewish Monkeys« – ein interessanter musikalischer Splitter aus Israel, aktuell und kritisch. Bei der Club-Party »Tel Aviv meets Berlin« mit dem israelischen DJ Rap A Toi kommen dieses Mal auch Feierwütige auf ihre Kosten.

Und Filmfans? Bisher wurden bei den Kulturtagen keine Filme gezeigt.
Das ändert sich jetzt. Der Schwerpunkt liegt auf dem polnischen Kino. Wir zeigen zum Beispiel Miejsce Urodzenias Dokumentation Geburtsort über den jüdischen Schriftsteller Henryk Grünberg, der nach dem Zweiten Weltkrieg zurück in sein polnisches Heimatdorf kommt, um dort nach den Umständen des Todes seines Vaters zu forschen – ein unglaublich bewegender Film!

Was ist Ihr persönliches Highlight der zehntägigen Veranstaltung?
Die Ladino-Sängerin Yasmina Levy aus Israel. Sie tritt am 10. September in der Synagoge Rykestraße auf. Wenn sie beginnt zu singen, verschmelzen wirklich zwei Welten: Ihre Musik mit sefardischen und arabischen Elementen ist wirklich einzigartig – und auch ein politisches Statement.

www.juedische-kulturtage.org

Mit dem künstlerischen Leiter der Kulturtage sprach Philipp Peyman Engel.

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025

TV-Tipp

»Eigentlich besitzen sie eine Katzenfarm« - Arte-Doku blickt zurück auf das Filmschaffen von Joel und Ethan Coen

Die Coen-Brüder haben das US-Kino geprägt und mit vielen Stars zusammengearbeitet. Eine Dokumentation versucht nun, das Geheimnis ihres Erfolges zu entschlüsseln - und stößt vor allem auf interessante Frauen

von Manfred Riepe  05.12.2025

Köln

Andrea Kiewel fürchtete in Israel um ihr Leben

Während des Krieges zwischen dem Iran und Israel saß Andrea Kiewel in Tel Aviv fest und verpasste ihr 25. Jubiläum beim »ZDF-Fernsehgarten«. Nun sprach sie darüber, wie sie diese Zeit erlebte

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025

Antisemitismus

Schlechtes Zeugnis für deutsche Schulen

Rapper Ben Salomo schreibt über seine Erfahrungen mit judenfeindlichen Einstellungen im Bildungsbereich

von Eva M. Grünewald  04.12.2025

Literatur

Königin Esther beim Mossad

John Irvings neuer Roman dreht sich um eine Jüdin mit komplexer Geschichte

von Alexander Kluy  04.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter, Imanuel Marcus  04.12.2025