Schindlers Liste

Verhandlung vertagt

Die Liste von Oskar Schindler Foto: dpa

Im Prozess um die Rechte an den historischen Dokumenten Oskar Schindlers hat das Bezirksgericht in Jerusalem die Verhandlung vertagt.

Beide Seiten sind aufgerufen, innerhalb der kommenden zwei Monate ihre Standpunkte zu verifizieren und dokumentieren. Richter Aharon Farkasch äußerte am Mittwoch sein Bedauern darüber, dass es den Parteien nicht gelungen sei, eine außergerichtliche Einigung zu erreichen. Die Verhandlung ist auf den 8. Juli festgesetzt.

Streitobjekt ist die Liste des Industriellen Schindler mit den Namen von mehr als 1200 in der NS-Zeit geretteten Juden. Schindlers Witwe hatte die Klägerin Erika Rosenberg-Band als Alleinerbin einsetzt. Rosenberg-Band fordert nun von der Gedenkstätte Yad Vashem die Herausgabe der Dokumente. Seit 1999 wird die Liste in Jerusalem aufbewahrt.

Yad Vashem Rechtsanwalt Jehuda Schwarz, der die Klägerin vor Gericht vertritt, signalisierte Bereitschaft zu einem weiteren Versuch der gütlichen Streitbeilegung. Laut Gerichtsprotokoll zeigte sich auch Yad Vashem an einem Kompromiss interessiert. In einer Pressemitteilung der Gedenkstätte hieß es, die Dokumente seien von »historischer Bedeutung«. Die Liste sei der Öffentlichkeit sowie Forschern aus aller Welt zugänglich. »Yad Vashem lehnt den kommerziellen Handel mit Holocaust-Dokumenten ab.«

Der Industrielle Oskar Schindler (1908–1974) rettete Juden vor den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten, indem er sie auf eine Liste qualifizierter Metallarbeiter für seine Munitionsfabrik setzte.
Weltbekannt wurde sein Wirken durch Steven Spielbergs Film Schindlers Liste. epd

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  28.03.2024

Sachbuch

Persönliches Manifest

Michel Friedman richtet sich mit seinem neuen Buch »Judenhass« bewusst an die allgemeine Öffentlichkeit, er appelliert aber auch an den innerjüdischen Zusammenhalt

von Eugen El  28.03.2024

USA

Daniel Kahneman ist tot

Der Wissenschaftler Daniel Kahneman kombinierte Erkenntnisse aus Psychologie und Ökonomie

 28.03.2024

Bildung

Kinderbuch gegen Antisemitismus für Bremer und Berliner Schulen

»Das Mädchen aus Harrys Straße« ist erstmals 1978 im Kinderbuchverlag Berlin (DDR) erschienen

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Kultur

Über die Strahlkraft von Europa

Doku-Essay über die Theater-Tour von Autor Bernard-Henri Levy

von Arne Koltermann  26.03.2024

Projekt

Kafka auf Friesisch

Schüler der »Eilun Feer Skuul« in Wyk auf Föhr haben ihre friesische Version des Romans »Der Verschollene« vorgestellt

 25.03.2024

Berlin

Hetty Berg als Direktorin des Jüdischen Museums bestätigt

Ihr sei es gelungen, die Institution »als Leuchtturm für jüdisches Leben« weiterzuentwickeln, heißt es

 25.03.2024

Judenhass

Wie der Historikerstreit 2.0 die Schoa relativiert

Stephan Grigat: Der Angriff auf die »Singularität von Auschwitz« kommt nun von links

 25.03.2024