Salzburg

Valery Tscheplanowa begeistert in »Nathan der Weise«

Valery Tscheplanowa während der Fotoprobe zu »Nathan der Weise« in Salzburg Foto: picture alliance / BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Die Schauspielerin Valery Tscheplanowa hat in einer der wichtigsten männlichen Rollen der deutschen Theaterliteratur das Publikum der Salzburger Festspiele begeistert. In ihrer Interpretation war die Titelfigur von Gotthold Ephraim Lessings »Nathan der Weise« kein altersmilder Toleranz-Prediger, sondern ein Jude, der inmitten von brutalem Antisemitismus permanent um seine Existenz kämpft.

Tscheplanowa wurde bei der Premiere in Hallein bei Salzburg am Freitagabend nicht nur für diese Leistung bejubelt, sondern auch dafür, dass sie die Produktion des Regisseurs Ulrich Rasche gerettet hatte. Die Schauspielerin war nur wenige Wochen vor Beginn der Aufführungen eingesprungen, nachdem die ursprünglich als Nathan vorgesehene Judith Engel aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt hatte.

Männerrollen Tscheplanowa hat sowohl Erfahrung mit klassischen Männerrollen wie Franz in Schillers »Die Räuber«, als auch mit dem renommierten Festival in der österreichischen Mozartstadt. Dort spielte die auch aus Film und Fernsehen bekannte Darstellerin 2019 im Traditionsstück »Jedermann« die Buhlschaft an der Seite von Tobias Moretti. Ein Jahr davor arbeitete sie in Salzburg mit Rasche in seiner erfolgreichen Produktion von Aischylos‹ antikem Drama »Die Perser« zusammen.

Der deutsche Regisseur und Bühnenbildner setzte für seinen »Nathan« erneut auf sein Maschinentheater. Die Darstellerinnen und Darsteller marschierten fast vier Stunden lang auf einer sich ständig bewegenden Drehbühne und deklamierten äußerst eindringlich Lessings Drama um religiöse Toleranz zwischen Juden, Muslimen und Christen in Zeiten der Kreuzzüge.

Mithilfe von Lichteffekten und Nico van Werschs live gespielter Musik schuf Rasche ein hypnotisierend pulsierendes Gesamtkunstwerk. Der Fokus lag dabei aber nicht auf Effekten, sondern auf der Analyse des etwa 240 Jahre alte Textes, dessen ausgrenzende und brutale Sprache in Rasches Regie herausgearbeitet wurde. Neben Tscheplanowa stachen Julia Windischbauer als Nathans Ziehtochter Recha und Mehmet Atesci als Tempelritter hervor. dpa

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  03.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  03.07.2025

Sehen!

»Hot Milk«

Die Mutter-Tochter-Geschichte unter der Regie von Rebecca Lenkie­wicz ist eine Adaption des Romans von Deborah Levy

von Anke Sterneborg  03.07.2025

Aufgegabelt

Iced Tahini Latte

Rezepte und Leckeres

 02.07.2025

Essay

Wenn der Wutanfall kommt

Kleine Kinder können herausfordern. Was macht das mit Eltern? Reflexionen einer Mutter

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Meinung

Die Erforschung von Antisemitismus braucht Haltung und Strukturen

Damit die universitäre Wissenschaft effektiv zur Bekämpfung von Judenhass beitragen kann, muss sie zum einen schonungslos selbstkritisch sein und zum anderen nachhaltiger finanziert werden

von Lennard Schmidt, Marc Seul, Salome Richter  02.07.2025

Nach Skandal-Konzert

Keine Bühne bieten: Bob-Vylan-Auftritt in Köln gestrichen

Die Punkband hatte beim Glastonbury-Festival israelischen Soldaten den Tod gewünscht

 02.07.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 3. Juli bis zum 10. Juli

 02.07.2025