»United in Hearts - in den Herzen vereint« ist das Motto des nächsten jüdischen Tanz- und Gesangswettbewerb Jewrovision. Er findet am 8. Juni in der Ruhrgebietsmetropole Dortmund statt, wie der Zentralrat der Juden in Deutschland am Dienstag in Berlin ankündigte.
Bei der Jewrovision handelt es sich um die europaweit größte jüdische Veranstaltung des Jahres. Vorbild ist der Eurovision Song Contest. Erwartet werden bis zu 3000 Zuschauer. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), ist einer der Schirmherren der Veranstaltung.
Mit eigenen Liedtexten, Kostümen und Tanz nehmen 13 Gruppen junger jüdischer Künstlerinnen und Künstler teil. Sie könnten das ausdrücken, was in ihrem Alltag in Deutschland manchmal so schwer in Worte zu fassen sei, hieß es. »Es bewegt sie so viel mehr, als ihnen die Gesellschaft manchmal zutraut.«
Susan Sideropoulos in der Jury
Der Wettbewerb bietet den Jugendlichen eine Möglichkeit, Judentum außerhalb ihrer Gemeinden mit rund 1300 Gleichaltrigen zu erleben. In der Jury sitzt unter anderen die Schauspielerin Susan Sideropoulos.
Das Gefühl der Einigkeit in der Welt scheine in Zeiten wie diesen weit entfernt, so der Zentralrat. Auch sei die jüdische Gemeinschaft mehr denn je antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt - »der 7. Oktober 2023 bildet einen klaren Einschnitt«. Laut einer am selben Tag veröffentlichten Statistik von Bundesinnenministerium und Bundeskriminalamt stieg die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten 2024 deutlich.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erklärte als Gastgeber der Jewrovision: »Die Jugendlichen haben die Unterstützung der älteren Generationen, sie sind die Generation von morgen, die die Zukunft mitgestaltet. Durch ihre Musik, ihre Ideen und ihre Leidenschaft können sie uns alle näher zusammenbringen.«
Die Jewrovision wurde 2002 auf einer jüdischen Jugendfreizeit im rheinland-pfälzischen Bad Sobernheim ins Leben gerufen. Seit 2013 richtet der Zentralrat der Juden in Deutschland die Veranstaltung aus. Im vergangenen Jahr gewann das Jugendzentrum Halev Stuttgart.