Berlin

Union: Documenta-Zuschüsse wegen Judenhass zurückfordern

Vize-Unionsfraktionsvorsitzende Dorothee Bär (CSU) Foto: Gregor Zielke

Die Union fordert nach den zahlreichen Antisemitismusvorfällen gegen die Kunstausstellung Documenta in Kassel die Rückforderung von Bundeszuschüssen.

Die Bundesregierung müsse sich an die 2019 vom Bundestag beschlossene Resolution halten, »jeder Form des Antisemitismus schon im Entstehen in aller Konsequenz entschlossen entgegenzutreten«, erklärte die Vize-Unionsfraktionsvorsitzende Dorothee Bär (CSU) die Forderung in der »Augsburger Allgemeinen« (Wochenende).

Bär verlangte zudem: Künftige Bundesförderungen seien an die Bedingung von Maßnahmen zu knüpfen, »die im Austausch mit dem Zentralrat der Juden und weiteren gesellschaftlichen Akteuren eine Wiederholung der Vorfälle aus 2022 effektiv verhindern«.

Weiter sagte die CSU-Politikerin: »Es geht nicht nur um eines oder mehrere Werke mit antisemitischer Bildsprache, die auf der Documenta gezeigt wurden, sondern um judenfeindliche Tendenzen im Kunstbetrieb im öffentlichen Raum in Deutschland.«

Dabei gehe es nicht um Zensur, »sondern es geht um das Nicht-Wahrnehmen von Verantwortung bei Maßnahmen der Förderung, der Organisation und der Präsentation von Werken mit antisemitischen Inhalten«.

»Jeder und jede kann ein Kunstwerk schaffen und ist darin frei«, so Bär. »Aber wer sein Schaufenster dafür hergibt, übernimmt eine Verantwortung für die Folgen«, mahnte sie. »Das Dulden von Antisemitismus unter dem Etikett der Kunstfreiheit zeugt von provinziellem Denken der Verantwortlichen vor Ort in Kassel, denn ihnen scheint das Verständnis für die kosmopolitische Dimension ihres Handelns zu fehlen.«

Jüngst wurden auf der Documenta Bilder diskutiert, die judenfeindliche Stereotype in der Darstellung von israelischen Soldaten aufweisen. Die Zeichnungen des syrischen Künstlers Burhan Karkoutly stammen aus der Broschüre »Presence des Femmes« von 1988 und sind Teil der Arbeit des Kollektivs »Archive der Frauenkämpfe in Algerien«.

Zuvor hatte unter anderem die Präsentation des Banners »People’s Justice« des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi mit antisemitischen Darstellungen bereits für einen Skandal gesorgt. Das Banner war zunächst verdeckt und dann abgehängt worden. kna

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  03.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  03.07.2025

Sehen!

»Hot Milk«

Die Mutter-Tochter-Geschichte unter der Regie von Rebecca Lenkie­wicz ist eine Adaption des Romans von Deborah Levy

von Anke Sterneborg  03.07.2025

Aufgegabelt

Iced Tahini Latte

Rezepte und Leckeres

 02.07.2025

Essay

Wenn der Wutanfall kommt

Kleine Kinder können herausfordern. Was macht das mit Eltern? Reflexionen einer Mutter

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Meinung

Die Erforschung von Antisemitismus braucht Haltung und Strukturen

Damit die universitäre Wissenschaft effektiv zur Bekämpfung von Judenhass beitragen kann, muss sie zum einen schonungslos selbstkritisch sein und zum anderen nachhaltiger finanziert werden

von Lennard Schmidt, Marc Seul, Salome Richter  02.07.2025

Nach Skandal-Konzert

Keine Bühne bieten: Bob-Vylan-Auftritt in Köln gestrichen

Die Punkband hatte beim Glastonbury-Festival israelischen Soldaten den Tod gewünscht

 02.07.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 3. Juli bis zum 10. Juli

 02.07.2025