NS-Raubkunst

Uneinigkeit über neues Gesetz

Justizminister Heiko Maas Foto: dpa

Die Bundesregierung streitet um eine neue zivilrechtliche Regelung zur Rückgabe von NS-Raubkunst. Dies geht aus einem Bericht der Tageszeitung »Die Welt« hervor. Demnach wird der Vorschlag von Justizminister Heiko Maas (SPD) für ein neues Gesetz von den CDU-geführten Ministerien der Bundesregierung seit mehreren Monaten verhindert. Aus dem Justizministerium selbst heißt es, dass der Entwurf für die Neuregelung von NS-Raubkunst nach wie vor in den verschiedenen Ressorts abgestimmt werde.

Mit dem angestrebten neuen Gesetz will Maas die Rückgabe von Kulturgütern erleichtern, die die Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 zumeist jüdischen Besitzern gestohlen hatten. Laut Justizministerium verhindert die aktuelle Rechtslage in vielen Fällen, dass die ursprünglichen Eigentümer die Werke zurückerhalten.

Verjährung Vielfach sind die Fristen für die Rückgabe laut Rückerstattungsgesetz schon seit Langem verstrichen. Aus diesem Grund sei eine Korrektur des Gesetzes nach Ansicht von Justizminister Maas dringend notwendig.

Nach aktuell geltender Gesetzeslage ist es einem Besitzer von gestohlenen Kunstwerken nach 30 Jahren möglich, die Herausgabe zu verweigern – auch wenn er sie sich auf unredliche Weise angeeignet hat. Mit diesem viel kritisierten Passus sei das in der NS-Zeit geltende Unrecht auch in der Gegenwart wirksam, kritisiert etwa Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses.

»Die gestohlenen Werke sind die letzten Gefangenen des Zweiten Weltkriegs«, wird Lauder nicht müde zu betonen und fordert ein Ende der Verjährung. Eine entsprechende Initiative des Freistaats Bayern wurde 2014 vom Bundesrat gestoppt.

Doku

Über eine weitreichende Unwahrheit

»W. – was von der Lüge bleibt« (2020) nähert sich der Lebensgeschichte von Bruno Dösekker alias Wilkomirski, der die Identität eines Schoa-Überlebenden annahm

von Silvia Bahl  17.01.2025

Sehen!

»Traumnovelle«

Der Film arbeitet sich an den sieben anekdotischen Kapiteln der literarischen Vorlage von Arthur Schnitzler entlang

von Britta Schmeis  17.01.2025

Kino

»Wie eine Art Heimkehr«

Schauspielerin Jennifer Grey über den Film »A Real Pain« und Dreharbeiten in Polen

von Patrick Heidmann  16.01.2025

Nachruf

Der Soziologe und das »Gedächtnistheater«

Eine persönliche Erinnerung an Y. Michal Bodemann, der sich unter anderem mit Erinnerungspolitik in Deutschland beschäftigte

von Janine Cunea  16.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 18. bis zum 27. Januar

 16.01.2025

Freiburg

Kurde aus Syrien eröffnet israelisches Restaurant

Der Besitzer wird schon länger bedroht. Er lässt sich jedoch nicht abschrecken

von Christian Böhmer  16.01.2025

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  15.01.2025

Frankreich

Iris Knobloch bleibt Präsidentin des Filmfestivals Cannes

Sie ist die erste Frau an der Spitze des Festivals

 15.01.2025

London

Autor Neil Gaiman weist Vorwürfe sexueller Übergriffe zurück

Im »New York Magazine« werfen mehrere Frauen dem britischen Fantasy- und Science-Fiction-Autor entsprechende Taten vor. Nun äußert sich der 64-Jährige

 15.01.2025