Berlinale

»The Gatekeepers«

Dror Morehs Dokumentation The Gatekeepers hat den diesjährigen »Cinema for Peace Award« erhalten. Die Auszeichnung wird im Rahmen der Berlinale für »wertvolle Filme und kritische Künstler sowie gesellschaftliches Engagement« verliehen.

In The Gatekeepers, einer Koproduktion des israelischen Fernsehkanals IBA mit ARTE und dem NDR, sprechen erstmals alle sechs noch lebenden ehemaligen Chefs des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet vor der Kamera offen und auch zum Teil sehr selbstkritisch über ihre Arbeit. Thematisiert werden unter anderem gezielte Tötungen von arabischen Terroristen, aber auch die Gefahr, die von jüdischen Extremisten ausgeht.

Oscar Der Film ist bei der Oscar-Verleihung am 24. Februar in der Kategorie beste Dokumentation nominiert. Die National Society der Film Critics der Vereinigten Staaten verlieh ihm unlängst den Preis als bester Dokumentarfilm des Jahres, dazu kam der »Producers Guild of America Award« für den besten Dokumentarfilm.

Das Erste zeigt The Gatekeepers unter dem Titel Töte zuerst am Mittwoch, den 6. März, um 22.45 Uhr, ARTE hat ihn einen Tag zuvor um 20.15 Uhr im Programm. ja

Die Jüdische Allgemeine bringt in der Ausgabe vom 28. Februar eine ausführliche Vorbesprechung.

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  07.11.2025

Paris

Beethoven, Beifall und Bengalos

Bei einem Konzert des Israel Philharmonic unter Leitung von Lahav Shani kam es in der Pariser Philharmonie zu schweren Zwischenfällen. Doch das Orchester will sich nicht einschüchtern lassen - und bekommt Solidarität von prominenter Seite

von Michael Thaidigsmann  07.11.2025

TV-Tipp

Ein Überlebenskünstler zwischen Hallodri und Held

»Der Passfälscher« ist eine wahre und sehenswerte Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 noch immer in Berlin lebt

von Michael Ranze  07.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  07.11.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  07.11.2025