Eurovision Song Contest

Streit um Israel: ESC könnte wichtigen Geldgeber verlieren

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Im Streit um die Teilnahme Israels beim Eurovision Song Contest (ESC) droht jetzt auch Spanien als einer der wichtigsten Geldgeber mit seiner Absage. Nach den Partnersendern in Irland und den Niederlanden hat nun der spanische Rundfunk RTVE angekündigt, dem ESC in Wien im Mai nächsten Jahres fernzubleiben, falls Israel nicht ausgeschlossen wird.

Diese Entscheidung wurde auf einer Sitzung des Verwaltungsrates der öffentlichen Medienanstalt RTVE getroffen, wie der Sender mitteilte. Hintergrund ist der Krieg im Gazastreifen. Dort kämpft Israel gegen die Terrororganisation Hamas, die weiterhin 48 Geiseln in ihrer Gewalt hat und den jüdischen Staat erklärtermaßen vernichten will.

Spanien gehört zu den sogenannten Big Five, den fünf wichtigsten Geldgebern des Wettbewerbs. Seit Wochen wächst der Druck auf die Veranstalter des ESC. Vor Spanien hatten zuletzt Irland und die Niederlande mit einem Rückzug gedroht.

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Auch Slowenien hatte Anfang September klar durchblicken lassen, dass man bei einer Teilnahme Israels nicht dabei sein werde. Island erwägt ebenfalls diesen Schritt. Zudem gibt es auch in anderen ESC-Nationen erhitzte Debatten und Forderungen nach einem Ausschluss Israels.

Die linksgerichtete Regierung Spaniens zählt in Europa zu den schärfsten Kritikern des israelischen Militäreinsatzes in Gaza. Ministerpräsident Pedro Sánchez spricht von einem »Völkermord« an den Palästinensern. Dabei geht Israel gar nicht gegen die dortige Zivilbevölkerung vor. Die israelischen Streitkräfte haben für die Einfuhr von zwei Millionen Tonnen an Hilfsgütern gesorgt, seitdem die Hamas den Krieg begann.

Obwohl RTVE in seinen Entscheidungen autonom ist, übt die Regierung in Madrid großen Einfluss auf den Sender aus.

Sánchez hatte bereits im Mai vergangenen Jahres den Ausschluss Israels vom ESC gefordert. Als Begründung nannte er das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. Die Offensive habe sogar in der Nacht des ESC-Finales 2025 mit weiteren Bombardierungen angedauert, betonte er. dpa/ja

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