Interview

Steven Spielberg wurde als Jude in der Schule gemobbt

Steven Spielberg bekommt den Goldenen Bären. Foto: picture alliance/dpa

Steven Spielberg ist als jüdischer Schüler in Nordkalifornien gemobbt worden. An seinem Peiniger habe er sich gerächt, sagte der Filmregisseur dem Magazin »Stern« in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Interview.

In seinem aktuellen, autobiografisch geprägten Film »Die Fabelmans« habe er das ausgeschmückt. »Es war zutiefst befriedigend für mich, in diesem speziellen Fall von Antisemitismus das allerletzte Wort zu haben«, sagte der 76-Jährige.

Blitzbank Seine Eltern beschrieb Spielberg als »konservativ-reformierte Schönwetter-Juden«. »Nur wenn die Großeltern für ein paar Tage zu Besuch kamen, wurden wir zur jüdisch-orthodoxen Familie. Bevor sie eintrafen, wurden alle Schränke und der Kühlschrank blitzblank geputzt, wir trennten das Milchige vom Fleischigen und aßen nur noch koscher«, sagte er.

»Kaum kehrten sie nach Cincinnati zurück, wurden die Lobster wieder aus dem Versteck hervorgeholt, die Venusmuscheln und alles, was meine Mutter und ich so liebten.« Wichtige Feiertage wie das Chanukka-Fest habe die Familie allerdings niemals vergessen.

Spielberg, der »Die Fabelmans« bei der laufenden Berlinale in Berlin präsentiert, nannte Antisemitismus eine »klare und deutliche Gefahr« für die Gesellschaft in den USA. »Dass er in diesem Land jemals wieder ein solches Ausmaß annehmen würde, habe ich mir nie vorstellen können«, sagte er.

Lebenswerk Für sein Lebenswerk bekommt der Meisterregisseur am Dienstagabend auf der Berlinale den Goldenen Ehrenbären verliehen.

Steven Spielberg, der 1946 als Sohn jüdischer Eltern im US-Bundesstaat Ohio zur Welt kam, gründete 1994 die Shoah Foundation, die weltweit Schilderungen von Holocaust-Überlebenden aufnahm und zu Lehrzwecken verbreitete. epd

Krieg in Israel

Rabbiner: Unterstützung für gestrandete Israelis in Europa

Sie können momentan nicht nach Israel zurück. Jüdische Gemeinden in Europa sind gebeten, sie mit Unterkünften und anderem zu unterstützen. In Gemeinden herrscht unterdessen große Besorgnis, auch wegen der Sicherheit

von Leticia Witte  16.06.2025

Nachruf

Der Lippenstiftverkäufer

Leonard Lauder, der aus dem von seinen Eltern gegründeten Kosmetikunternehmen Estée Lauder einen Weltkonzern machte, ist im Alter von 92 Jahren gestorben

von Michael Thaidigsmann  16.06.2025

USA

Farlir nur nit dein Hofenung

Wie ein schwarzer Kantor in den 1920ern New Yorks Juden verzauberte und sogar durch Europa tourte. Die unglaubliche Geschichte des Thomas LaRue, dessen Stimme erstmals wieder zu hören ist

von Nicole Dreyfus  15.06.2025

Nationaler Sicherheitsrat

Offizielle Warnungen für Israelis und Juden im Ausland

Wachsamkeit, Kooperation und Zurückhaltung. Der israelische Nationale Sicherheitsrat hat Warnhinweise für Israelis und Juden im Ausland veröffentlicht

 13.06.2025

Zürich

Israelhasser wollten Zürich zum Stillstand bringen

Am Donnerstagabend wollten »propalästinensische« Demonstranten durch die Zürcher Innenstadt ziehen

von Nicole Dreyfus  12.06.2025 Aktualisiert

Bosnien und Herzegowina

Goldschmidt: Boykott von Rabbinertreffen ist »eine Schande«

Die Europäische Rabbinerkonferenz kann nicht in Sarajevo tagen. Grund ist der Boykottaufruf eines Ministers. Der CER-Präsident fordert nun Konsequenzen

von Michael Thaidigsmann  12.06.2025

New York

Weinstein in neuem Prozess wieder verurteilt

Der Schuldspruch gegen den ehemaligen Filmmogul im Jahr 2020 galt als Meilenstein – bis er 2024 überraschend kassiert wurde. Nun hat erneut eine Jury geurteilt, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

 12.06.2025

Belgien

Israelfeindliche Aktivisten stellen Hamas-Terror nach

Bei einem »Widerstandsfestival« in Brüssel wurde der Terror mit einem Theaterstück glorifiziert, es gab Hamas-Dreiecke; und Wassermelonen-Mandalas für Kinder

von Nils Kottmann  09.06.2025

Vatikan

Papst Leo würdigt rumänischen Kardinal und Retter Tausender Juden

Iuliu Hossu könnte ein »Gerechter unter den Völkern« werden

 09.06.2025