Marburg

Ruth Klüger erhält Brüder-Grimm-Preis

Philipps-Universität zeichnet Germanistin für ihre Forschungen aus

 30.10.2014 15:47 Uhr

Ruth Klüger Foto: dpa

Philipps-Universität zeichnet Germanistin für ihre Forschungen aus

 30.10.2014 15:47 Uhr

Die amerikanische Germanistin und Schriftstellerin Ruth Klüger wird am Freitag in Marburg mit dem Brüder-Grimm-Preis der Philipps-Universität ausgezeichnet.

Die 83-Jährige erhalte den mit 5000 Euro dotierten Preis für ihre Forschungen zur Literatur der Epoche der Brüder Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859), teilte die Universität am Donnerstag mit.

Ihr besonderes Augenmerk gelte der Buchproduktion von Frauen sowie antisemitischen Tendenzen in der deutschen Literatur. Die Laudatio halten der Kulturwissenschaftler Karl Braun (Marburg) und der Literaturwissenschaftler Heinrich Detering (Göttingen).

Kindheit Ruth Klüger wurde 1931 in Wien als Tochter eines jüdischen Arztes geboren. Heute zählt sie zu den bekanntesten Germanistinnen in den USA. Zugleich machte sie sich als Schriftstellerin einen Namen: Ihre 1992 erschienene Biografie »weiter leben«, in der sie ihre Kindheit und Jugend in Wien und in den Lagern Theresienstadt und Auschwitz beschreibt, zählt zu den prominentesten und anerkanntesten Werken der »Zeugen-Literatur« des Genozids am europäischen Judentum. Klüger lebt in Irvine/Kalifornien und Göttingen.

Mit dem Brüder-Grimm-Preis würdigt die Philipps-Universität alle zwei Jahre hervorragende Leistungen auf den Forschungsgebieten der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, insbesondere den Sprach- und Literaturwissenschaften, der Volkskunde/Europäischen Ethnologie, der Rechtsgeschichte und der Geschichtswissenschaft. Im vergangenen Jahr wurde Heribert Prantl von der »Süddeutschen Zeitung« ausgezeichnet. epd

Meinung

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Fall Samir

Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024

Sehen!

Moses als Netflix-Hit

Das »ins­pirierende« Dokudrama ist so übertrieben, dass es unabsichtlich lustig wird

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  21.04.2024

TV

Bärbel Schäfer moderiert neuen »Notruf«

Die Autorin hofft, dass die Sendung auch den »echten Helden ein wenig Respekt« verschaffen kann

von Jonas-Erik Schmidt  21.04.2024

KZ-Gedenkstätten-Besuche

Pflicht oder Freiwilligkeit?

Die Zeitung »Welt« hat gefragt, wie man Jugendliche an die Thematik heranführen sollte

 21.04.2024

Memoir

Überlebenskampf und Neuanfang

Von Berlin über Sibirien, Teheran und Tel Aviv nach England: Der Journalist Daniel Finkelstein erzählt die Geschichte seiner Familie

von Alexander Kluy  21.04.2024

Glosse

Der Rest der Welt

Nur nicht selbst beteiligen oder Tipps für den Mietwagen in Israel

von Ayala Goldmann  20.04.2024

Frankfurt am Main

Bildungsstätte Anne Frank zeigt Chancen und Risiken von KI

Mit einem neuen Sammelband will sich die Institution gegen Diskriminierung im digitalen Raum stellen

von Greta Hüllmann  19.04.2024