Kultur

Roth will Verfahren zu Rückgabe von NS-Raubkunst erleichtern

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) Foto: picture alliance / dts-Agentur

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) möchte die Rückgabe von NS-Raubkunst vereinfachen und beschleunigen. In dem Bereich bestehe Handlungsbedarf, sagte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Sie kritisierte, dass in den Verfahren Nachkommen von NS-Opfern viel zu lange als »Bittsteller« galten.

Roth will nach eigenem Bekunden Anfang des kommenden Jahres die Reform der Beratenden Kommission ins Kabinett einbringen. Die darin enthaltenen Änderungen sind ein Ergebnis der gemeinsamen Beratungen mit den Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden, in die auch die Jewish Claims Conference und der Zentralrat der Juden in Deutschland eingebunden waren.

Lesen Sie auch

Demnach soll künftig anstelle der bisherigen Kommission mit reiner Empfehlungsfunktion ein Schiedsgericht verbindliche Entscheidungen treffen. Dieses soll dann auch von nur einer Seite angerufen werden können. Als Haupthindernis für die Durchsetzung von Rückgaben gilt bislang, dass in Konfliktfällen beide Seiten - die Nachfahren beraubter NS-Opfer und die heutigen Kunstbesitzer - die Kommission anrufen müssen, damit diese tätig werden kann.

Die Kommission wurde 2003 von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden eingerichtet, um die Washingtoner Prinzipien zur Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern umzusetzen. Das Gremium trifft keine verbindlichen Entscheidungen und musste bislang von beiden Seiten angerufen werden. Das geplante Schiedsgericht, auf das sich Bund, Länder und Kommunen verständigt haben, soll laut Roth dagegen die Rechte der Opfer stärken und Rückgaben vereinfachen. dpa/ja

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

TV-Tipp

»Fargo«: Spannend-komischer Thriller-Klassiker der Coen-Brüder

Joel und Ethan Coen erhielten 1997 den Oscar für das beste Originaldrehbuch

von Jan Lehr  03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  02.12.2025

Streaming

Gepflegter Eskapismus

In der Serie »Call my Agent Berlin« nimmt sich die Filmbranche selbst auf die Schippe – mit prominenter Besetzung

von Katrin Richter  02.12.2025

Jean Radvanyi

»Anna Seghers war für mich ›Tschibi‹«

Ein Gespräch mit dem Historiker über die Liebesbriefe seiner Großeltern, Kosenamen und hochaktuelle Texte

von Katrin Richter  02.12.2025

TV-Kritik

Politisierende Ermittlungen

In »Schattenmord: Unter Feinden« muss eine arabisch-stämmige Polizistin den Mord an einem jüdischen Juristen aufklären

von Marco Krefting  02.12.2025

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025