Paris

Roman Polanski gewinnt Verleumdungsprozess

Roman Polanski im Jahr 2018 Foto: picture alliance / NurPhoto

Der französisch-polnische Filmemacher Roman Polanski hat den Verleumdungsprozess um Missbrauchsvorwürfe gegen ihn gewonnen. Das Pariser Strafgericht hat am Dienstag den 90-Jährigen von der Anklage, die die britische Schauspielerin Charlotte Lewis erhoben hatte, freigesprochen. Bei der Urteilsverkündung war der Oscar-Preisträger (»Der Pianist«) nicht anwesend.

Lewis hatte gegen Polanski geklagt, der in einem Interview mit der Wochenzeitschrift »Paris Match« ihre Vorwürfe des sexuellen Übergriffs als »abscheuliche Lüge« abgewiesen hatte: »Die grundlegende Eigenschaft eines guten Lügners ist ein ausgezeichnetes Gedächtnis«, sagte der Filmemacher in dem 2019 veröffentlichten Gespräch.

Lewis hatte im Jahr 2010 bei einer Pressekonferenz behauptet, dass der Regisseur von »Rosemary’s Baby« sie im Jahr 1983 vergewaltigt habe. Damals war die heute 56-Jährige 16 Jahre alt. Sie hatte gegen den jüdischen Regisseur aber keine Klage eingereicht. Die Britin hatte unter seiner Regie in dem Abenteuerfilm »Piraten« aus dem Jahr 1986 mitgespielt.

Bereits im Vorfeld hatte die Staatsanwaltschaft daran erinnert, dass bei dem Gerichtsurteil weder über die Wahrheit der behaupteten Vergewaltigung noch über die Authentizität von Zitaten, die der Schauspielerin zugeschrieben werden, entschieden wird. Es ginge vielmehr darum, ob Polanski seine Meinungsfreiheit missbraucht habe oder nicht. dpa

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Dezember bis zum 18. Dezember

 12.12.2024

London

Hart, härter, Aaron Taylor-Johnson

Ein Marvel-Schurke zu sein, ist körperlich extrem anstrengend. Dies räumt der jüdische Darsteller nach dem »Kraven The Hunter«-Dreh ein

 11.12.2024

PEN Berlin

»Gebot der geistigen und moralischen Hygiene«

Aus Protest gegen Nahost-Resolution: Susan Neiman, Per Leo, Deborah Feldman und andere verlassen den Schriftstellerverein

 11.12.2024

Medien

»Stern«-Reporter Heidemann und die Hitler-Tagebücher

Es war einer der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der »Stern« vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr »Entdecker« ist nun gestorben

von Ann-Kristin Wenzel  10.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Glosse

Der Rest der Welt

»Mein kleiner grüner Kaktus« – ein Leitfaden für Frauen von heute

von Nicole Dreyfus  10.12.2024

Gelsenkirchen

Bayern-Trainer Kompany: Daniel Peretz genießt mein Vertrauen

Daniel Peretz soll Manuel Neuer bis zum Jahresende im Bayern-Tor vertreten. Trainer und Mitspieler vertrauen dem Israeli. Neuer könnte in einem Monat in Gladbach zurückkehren

 10.12.2024

Meinung

PEN Berlin war kurz davor, auf der Seite der Feinde Israels zu stehen

Nur knapp konnte verhindert werden, dass die Schriftstellervereinigung eine Resolution annahm, die von glühender »Israelkritik« geprägt war

von Stefan Laurin  10.12.2024

Beverly Hills

Zahlreiche Juden für Golden Globes nominiert

Darsteller, Regisseure und Komponisten stehen auf der Liste

von Imanuel Marcus  10.12.2024