Dresden

Reclam Verlag genehmigt umstrittene Klemperer-Lesung mit Uwe Steimle

Oft in der Kritik: Uwe Steimle Foto: imago

Die für Donnerstag von den Freien Wählern in Dresden geplante Lesung aus dem Werk »LTI« des jüdischen Autors Victor Klemperer (1881-1960) kann laut Reclam Verlag stattfinden. Der Verlag in Baden-Württemberg, bei dem die Urheberrechte liegen, wollte zunächst gegen die Veranstaltung vorgehen. Am Montag teilte der Verlag in Ditzingen jedoch mit, dass er für Diskurs, Diskussion und Reflexion stehe und die Lesung genehmige.

Der Reclam Verlag und der Gustav Kiepenheuer Bühnenvertrieb halten »eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem Werk Klemperers für wichtig, denn Bücher sind für alle da«, hieß es. Sie würden sich jedoch rechtliche Schritte vorbehalten, sollte im Rahmen der genehmigten öffentlichen Lesungen das Urheberpersönlichkeitsrecht und das Ansehen Klemperers verunglimpft werden oder das Gedenken an NS-Opfer.

Bei der Veranstaltung der Freien Wähler will unter anderem Kabarettist Uwe Steimle Passagen aus dem Buch »LTI« vortragen. Das Werk setzt sich mit der Sprache der Nationalsozialisten auseinander. Steimle waren unter anderem antisemitischer Äußerungen vorgeworfen worden.

Für den 9. November, an dem sich die Pogromnacht zum 85. Mal jährt, planen zudem das Dresdner Schauspiel und die Jüdische Kultusgemeinde Dresden eine gemeinsame Lesung mit Klemperer-Texten.

Der Streit um den Ort der Veranstaltung der Freien Wähler geht indes weiter. Die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) hatte die Raum-Genehmigung für diese Lesung im Stadtmuseum entzogen. Sie befürchtet eine »Verunglimpfung der Holocaust-Opfer«. epd

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  17.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 17.04.2025

Bericht zur Pressefreiheit

Jüdischer Journalisten-Verband kritisiert Reporter ohne Grenzen

Die Reporter ohne Grenzen hatten einen verengten Meinungskorridor bei der Nahost-Berichterstattung in Deutschland beklagt. Daran gibt es nun scharfe Kritik

 17.04.2025

Interview

»Die ganze Bandbreite«

Programmdirektorin Lea Wohl von Haselberg über das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg und israelisches Kino nach dem 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  16.04.2025

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt, wie die von Sophie von der Tann, sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  16.04.2025

Serie

»Inglourious Basterds«-Star spielt in »Fauda« mit

Sicher ist, dass die fünfte Staffel von »Fauda« kommt. Unsicher ist noch, welche Rolle die Französin spielen wird

 15.04.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 17. April bis zum 1. Mai

 15.04.2025

Graphic Novel

»Lodzia und Marysia« erzählt Geschichte von Schoa-Überlebenden

Das Buch widmet sich dem Leben von Leokadia Justman und ihrer Freundin im Nationalsozialismus. Verfolgung, Flucht und Mut stehen im Mittelpunkt dieses außergewöhnlichen Comics.

 15.04.2025

Europa

Spanien stellt Teilnahme Israels am Musikwettbewerb ESC infrage

Beim Eurovision Song Contest soll es eigentlich um Musik gehen. Doch die Politik spielt immer öfter mit hinein. Aktuell droht eine neue Debatte um Israel. Grund ist der Krieg im Gazastreifen

 14.04.2025