Kino

»Raus aus dem Tiefschlaf«

Timothy Grossman Foto: imago images/BRIGANI-ART

Herr Grossman, in Berlin dürfen die Kinos nach der coronabedingten Pause nun wieder öffnen. Wie und wann gehen Sie mit Ihrem Kino an den Start?
Wir haben Ende vergangener Woche erst einmal für drei Tage aufgemacht. Über viele Monate hinweg war das »Babylon« ja geschlossen. Es befand sich seit Anfang November in einer Art Tiefschlaf. Nun wollen wir schauen, wie die Öffnung auch langfristig funktionieren kann. Wir kehren also erst einmal vorsichtig in den Alltagsbetrieb zurück.

Die Inzidenz ist in Berlin weiter niedrig. Haben die Berliner das Angebot entsprechend gut angenommen?
Im Durchschnitt haben wir knapp 100 Personen pro Vorstellung gezählt. Das waren schon ganz gute Zahlen für den Anfang, finde ich. Generell ist der Sommer für Kinos ja auch eine eher schwierige Zeit. Die Leute sind lieber draußen und wollen die Sonne genießen.

Bundesweit sollen die Kinos ab dem 1. Juli wieder öffnen. Unter welchen konkreten Bedingungen können Zuschauer Ihr Kino wieder besuchen?
Wir wollen schauen, wie die Öffnung unter Einhaltung aller Hygienevorschriften wie Abstandsregeln, Mundschutz und Testpflicht funktionieren kann. Auch Desinfektionsmittel stehen zur Verfügung. Im Moment werden Filme nur im großen Saal gezeigt. Das ist ein Testlauf, um zu sehen, wie die Zuschauer das alles annehmen. Keiner weiß, wie sich die Fallzahlen trotz der fortschreitenden Impfungen entwickeln.

Haben Sie den Eindruck, während der Pandemie vonseiten der Politik genügend Unterstützung erfahren zu haben?
Im Moment würden wir und andere Kinobetreiber uns einen Wegfall der Testpflicht wie im Einzelhandel wünschen. Das wäre bereits ein großer Fortschritt. Aber zu Ihrer Frage: Das »Babylon« ist kein kommerzielles Kino, sondern ein kommunales. Wir waren also in der Zeit der Pandemie in einer Ausnahmesituation, weil die Finanzierung weitestgehend gesichert blieb.

Wie geht es nun weiter?
Erst einmal beschränken wir uns auf Vorstellungen am Freitag, Samstag und Sonntag. Wenn es gut läuft, bleiben wir dabei. Falls nicht, disponieren wir eben um. Generell ist es aktuell schwierig, langfristig zu planen, weshalb wir mit unserem Programm auf Sicht fahren.

Was bedeutet das konkret?
Am 2. Juli werden wir auf jeden Fall »Metropolis« mit der Originalmusik von Gottfried Huppertz zeigen. Das Ganze wird live begleitet vom Babylon Orchester Berlin unter Leitung des Dirigenten Miguel Pérez Iñesta. Dieses Highlight motiviert uns sehr. Wir haben sogar schon ein Filmfestival geplant. Schwerpunkt sollen Filme aus Indien sein – vorausgesetzt, Corona macht uns nicht wieder einen Strich durch die Rechnung.

Mit dem Betreiber des Kinos »Babylon« in Berlin sprach Ralf Balke.

Israel

Bilder des Grauens

In Israel finden Filmemacher einen Umgang mit den Bildern der Massaker vom 7. Oktober

von Chris Schinke  10.12.2023

Glosse

Hummus verboten?

Mit dem Vorwurf der »kulturellen Aneignung« gibt es ein klitzekleines Problem

von Michel Bergmann  10.12.2023

Aufgegabelt

Unser Chanukka-Rezept der Woche

Rezepte und Leckeres

 09.12.2023

Hollywood

»Nuremberg«-Drama: Russell Crowe als Hermann Göring

Auch Rami Malek bekommt in dem Film über die Nürnberger Prozesse eine Hauptrolle

 08.12.2023

7. Oktober

»Den Frauen eine Stimme geben«

Liron Kroll und Elad Baadany über sexualisierte Gewalt und die Kampagne »MeToo – UnlessURAJew«

von Katrin Richter  07.12.2023

Musik

Und das nicht nur zur Chanukkazeit

»Rappers & Rabbis« verbinden Hip-Hop und jüdische Tradition

von Jessica Donath  07.12.2023

Film

Fast perfektes Imitat

Mit seinem Bernstein-Biopic »Maestro« bringt sich Bradley Cooper für die Award Season in Stellung

von Jens Balkenborg  07.12.2023

Meinung

Mit inklusivem Wunsch auf der sicheren Seite

Es ist gut, alle Religionen miteinzubeziehen, wenn wir uns nicht sicher sind

von Imanuel Marcus  07.12.2023

Chanukka

Ach wenn doch nur …

Auf welche Wunder unsere Autorin in diesem Jahr am Lichterfest wartet. Eine Wunschliste

von Adriana Altaras  07.12.2023