Hannah Arendt

»Prophetin der Freiheit«

Hannah Arendt (1906–1975) Foto: dpa

Hannah Arendt

»Prophetin der Freiheit«

Das Münchner Literaturhaus widmet seine nächste Ausstellung der deutsch-amerikanischen Philosophin

 24.09.2021 14:53 Uhr

Das Münchner Literaturhaus widmet seine nächste Ausstellung der deutsch-amerikanischen Philosophin Hannah Arendt (1906–1975). Unter dem Titel Das Wagnis der Öffentlichkeit spürt die Schau vom 15. Oktober 2021 bis 24. April 2022 dieser »Prophetin der Freiheit« nach.

Angesichts dessen, dass sie dazu aufrief, die Meinungen anderer auszuhalten, seien ihre Fragestellungen und Themen von großer Aktualität, heißt es in der Ankündigung. Mit der Übernahme der Ausstellung Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert aus dem Deutschen Historischen Museum Berlin setze das Literaturhaus seine Beschäftigung mit dem Demokratiebegriff fort.

demokratie Mit dem Statement »Democracy will win« (Demokratie wird gewinnen) bezog sich der Schriftsteller Thomas Mann (1875–1955) auf die US-amerikanische Verfassung als Garant für Demokratie. Auch Arendt bekannte sich rückhaltlos dazu. Zudem prägte sie maßgeblich zwei für die Beschreibung des 20. Jahrhunderts zentrale Begriffe: »totale Herrschaft« und »Banalität des Bösen«. Sie äußerte sich über Totalitarismus, Antisemitismus, die Lage von Flüchtlingen, den Eichmann-Prozess, die »Rassentrennung« in den USA, Studentenproteste und Feminismus. Nichts davon sei heute abgeschlossen, heißt es.

Im Fokus der Präsentation steht laut Mitteilung Arendt als politische Denkerin und Intellektuelle, die das Wagnis der Öffentlichkeit nicht scheute. So sei es ihr in ihrem Denken um politische und historische Urteilskraft gegangen. Ihre Urteile seien eigensinnig, oft strittig und immer anregend. Arendt habe sich auf kein Programm, keine Partei, keine Tradition berufen. Das mache die Einordnung ihres Denkens schwierig und zugleich interessant.

stationen Die Schau folgt nach Angaben der Veranstalter Arendts Stellungnahmen über das 20. Jahrhundert in zehn Stationen. Als zentrales wiederkehrendes Element der Ausstellung führe eine Hörcollage durch Arendts Urteile und die daraus entstandenen Debatten. Zu sehen seien auch persönlichen Objekte der Philosophin wie Schmuck, Garderobe, Fotos, Dokumente und historische Film- und Rundfunkaufnahmen.

Die gut 200 Objekte stammten aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums und anderen Institutionen, etwa dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach, der Library of Congress in Washington und dem Jüdischen Museum in Frankfurt. kna

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  03.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  03.07.2025

Sehen!

»Hot Milk«

Die Mutter-Tochter-Geschichte unter der Regie von Rebecca Lenkie­wicz ist eine Adaption des Romans von Deborah Levy

von Anke Sterneborg  03.07.2025

Aufgegabelt

Iced Tahini Latte

Rezepte und Leckeres

 02.07.2025

Essay

Wenn der Wutanfall kommt

Kleine Kinder können herausfordern. Was macht das mit Eltern? Reflexionen einer Mutter

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Meinung

Die Erforschung von Antisemitismus braucht Haltung und Strukturen

Damit die universitäre Wissenschaft effektiv zur Bekämpfung von Judenhass beitragen kann, muss sie zum einen schonungslos selbstkritisch sein und zum anderen nachhaltiger finanziert werden

von Lennard Schmidt, Marc Seul, Salome Richter  02.07.2025

Nach Skandal-Konzert

Keine Bühne bieten: Bob-Vylan-Auftritt in Köln gestrichen

Die Punkband hatte beim Glastonbury-Festival israelischen Soldaten den Tod gewünscht

 02.07.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 3. Juli bis zum 10. Juli

 02.07.2025