Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

gwyneth paltrow wird sich über ihre neueste Auszeichnung wenig freuen. Das amerikanische Lifestyle-Magazin GQ hat die Nachfahrin einer polnischen Rabbinerdynastie in seine satirische Jahresendliste der »Unwichtigsten Menschen 2011« aufgenommen. Paltrow wurde für die »absolute Überflüssigkeit« ihrer Aktivitäten im laufenden Jahr »geehrt«, zu denen die Zeitschrift an vorderster Stelle das »schreckliche Kochbuch« der blonden Hollywood- Actrice zählt.

jesse eisenberg verdankt seine rhetorischen Fähigkeiten als Schauspieler auch seinem extrem diskusionsfreudigen Elternhaus. Theatralik sei dort an der Tagesordnung gewesen, erinnert sich der Schauspieler (The Social Network): »In unserer Familie wurde jede Unterhaltung zu einer Grundsatzdiskussion, die in Brüllgefechten über die israelische Politik im Nahen Osten mündete.«

bärbel schäfer hat sich trotz ihres Übertritts zum Judentum ein Herz für die Weihnachtsgeschichte erhalten. In der Christfestausgabe der Frauenzeitschrift »Das Neue« schwärmt Michel Friedmans Ehefrau in ihrer Kolumne »Traummänner« für Jesus’ Ziehvater Joseph, den »Zimmermann mit dem Herzen aus Gold«.

hugo egon balder plant eine feuchtfröhliche neue Fernsehshow. »Der Klügere kippt nach« soll die Sendung heißen, in der fünf angeschickerte Promis live tagesaktuelle Ereignisse debattieren. Dafür, dass die Unterhaltung nicht aus dem Ruder läuft, soll ein nüchterner Moderator – Balder selbst – sorgen. Lange habe kein Sender den Mut gehabt, das Konzept umzusetzen, so Balder. Kommendes Jahr werde die Show aber endlich auf Sendung gehen.

larry king glaubt zwar nicht an Gott, hofft aber dennoch an ein Leben nach dem Tod. Der frühere Starmoderator von CNN will sich nach seinem Ableben einfrieren lassen. Er vertraue darauf, dass irgendwann einmal die Wissenschaft so weit sein werde, ihn »ins Leben zurückzuholen«, erklärte der als Lawrence Zeiger vor 78 Jahren geborene Sohn weißrussischer Einwanderer seinem alten Sender. ja

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024

Sehen!

Moses als Netflix-Hit

Das »ins­pirierende« Dokudrama ist so übertrieben, dass es unabsichtlich lustig wird

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  21.04.2024

TV

Bärbel Schäfer moderiert neuen »Notruf«

Die Autorin hofft, dass die Sendung auch den »echten Helden ein wenig Respekt« verschaffen kann

von Jonas-Erik Schmidt  21.04.2024

KZ-Gedenkstätten-Besuche

Pflicht oder Freiwilligkeit?

Die Zeitung »Welt« hat gefragt, wie man Jugendliche an die Thematik heranführen sollte

 21.04.2024

Memoir

Überlebenskampf und Neuanfang

Von Berlin über Sibirien, Teheran und Tel Aviv nach England: Der Journalist Daniel Finkelstein erzählt die Geschichte seiner Familie

von Alexander Kluy  21.04.2024

Glosse

Der Rest der Welt

Nur nicht selbst beteiligen oder Tipps für den Mietwagen in Israel

von Ayala Goldmann  20.04.2024