Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Franz Kafka hat den Filmemacher Jens Kevin Georg zu seinem Film Kruste inspiriert. In Franz Kafkas berühmter Erzählung Die Verwandlung, in der Gregor Samsa eines Tages als Käfer aufwacht, werde geschildert, wie tief der Schmerz im Außenseitertum sein könne. Kafka, der vor 100 Jahren mit nur 40 Jahren starb, ist für Georg immer noch aktuell. »Wer weiß, wo er jetzt ist. Vielleicht kann er ja darüber froh sein, dass er vielen Menschen Trost spendet.« Seine Themen hätten etwas Universelles und überdauerten die Zeit, sagte der Gewinner des begehrten Studenten-Oscars.

Toni Krahl ist am 3. Oktober nicht nur 75 Jahre alt geworden, sondern hat an diesem Tag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz für sein Engagement während der friedlichen Demonstrationen in der DDR und seinen Einsatz für die Demokratie und Menschenrechte verliehen bekommen. Krahl war seit 1975 Mitgleid der DDR-Rockband City, die mit Songs wie »Am Fenster« erfolgreich war.

Dana Vowinckel erhält den Buchpreis »Familienroman 2024« der Stiftung Ravensburger Verlag. Sie werde für ihren ersten Roman Gewässer im Ziplock ausgezeichnet, teilte die Stiftung am Montag in Ravensburg mit. Stiftungsvorstand Johannes Hauenstein übergibt den mit 15.000 Euro dotierten Preis am 11. November in Berlin. Vowinckel wurde 1996 in Berlin geboren. Sie studierte Linguistik und Literaturwissenschaft in Toulouse und Cambridge. Ihr Roman Gewässer im Ziplock wurde unter anderem mit dem Deutschlandfunk-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2021 ausgezeichnet.

Eden Golan ist am 5. Oktober 21 geworden. Auf ihrem Instagram-Profil schrieb sie: »Hi 21, ich habe so viel zu sagen und gleichzeitig nichts. Eines Tages werde ich alles rauslassen. Es ist so schwer, in Zeiten wie diesen zu feiern, aber ich möchte euch allen ein riesiges Dankeschön für alles sagen. Ohne euch wäre ich nicht hier. Ich liebe euch.« Masal tow! (mit dpa)

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  07.11.2025

Paris

Beethoven, Beifall und Bengalos

Bei einem Konzert des Israel Philharmonic unter Leitung von Lahav Shani kam es in der Pariser Philharmonie zu schweren Zwischenfällen. Doch das Orchester will sich nicht einschüchtern lassen - und bekommt Solidarität von prominenter Seite

von Michael Thaidigsmann  07.11.2025

TV-Tipp

Ein Überlebenskünstler zwischen Hallodri und Held

»Der Passfälscher« ist eine wahre und sehenswerte Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 noch immer in Berlin lebt

von Michael Ranze  07.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  07.11.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  07.11.2025