Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Stuart Weitzman hat den Doña Gracia Award der Fundacion HispanoJudía erhalten. Der erstmalig vergebene Preis zeichnet Menschen aus, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Weitzman, so die Begründung der Stiftung, habe sich sehr für die Bildung in Spanien eingesetzt und den Bürgerinnen und Bürgern ihr jüdisches Erbe nähergebracht. Er habe 40 Jahre lang seine Schuhe im Land designt und hergestellt, und er sei immer erstaunt gewesen ob der Ignoranz vieler Spanier bezüglich ihres jüdischen Vermächtnisses.

Wladimir Kaminer beklagte gegenüber dem »Zeit«-Magazin Anfeindungen gegen seine Familie wegen deren Herkunft: »Meine Frau und meine 26-jährige Tochter haben neulich in der Bahn nach Brandenburg Russisch miteinander gesprochen, da ist eine ältere Frau sie angegangen und hat ›Raus hier aus dem Zug!‹ gerufen«, sagte der 55-Jährige. Zur Stimmung im Land bemerkte der Schriftsteller: »Die Russen sind nicht blöd, sie wissen genau, dass sich dieses Regime nicht bewegen wird. Sie haben die Wahl, die Klappe zu halten oder zu sagen: ›Wir unterstützen es.‹«

Gal Gadot hat die gute Nachricht über den neuen Teil von Fast & Furious selbst bei Instagram geteilt: »Ich habe meine ›Fast Family‹ vermisst«, schrieb sie auf ihrem Account. »Ich bin so aufgeregt. An alle meine Fans, eure anhaltende Liebe und eure Unterstützung gibt dieser Reise ihren Schwung. Ein Hoch auf das Vermächtnis, die Fans und die #FastFamily, die wir zusammen aufgebaut haben.«

Iris Knobloch Cannes-Präsidentin Iris Knobloch hat über das Verhältnis zum Kino in ihrem jüdischen Elternhaus gesprochen. »Meine Eltern sind Holocaust-Überlebende und ein Kinobesuch war für sie ein Moment, in dem sie die Jugend, die sie nicht hatten, noch einmal erleben konnten«, sagte die Cannes-Präsidentin der Deutschen Presse-Agentur in einer Presserunde. »Also gingen wir mindestens zwei oder drei Mal pro Woche ins Kino.« Die 60-Jährige ist die Tochter von Charlotte Knobloch, die von 2006 bis 2010 Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland war und seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist. Und von Samuel Knobloch (1922–1990), einem Überlebenden des Krakauer Ghettos. Ihre Eltern hätten ihr auch beigebracht, »dass Kino wirklich wichtig ist, um sich immer zu erinnern und um Botschaften zu vermitteln«.

Scarlett Johansson hat eine besondere Beziehung zu ihren Träumen. »Ich nutze meine Träume auch für meine Arbeit«, sagte die 38-jährige amerikanisch-dänische Schauspielerin am Mittwoch in Cannes. Damit habe sie vor ein paar Jahren begonnen, als sie jemanden traf, der mit Traumdeutung gearbeitet habe. »Und es war aufregend, ich mochte es.« Sie sei schon so lange im Geschäft, »dass das Filmemachen und die Schauspielerei für einen Film wie eine Erweiterung meines Unterbewusstseins, meines Bewusstseins, sind«, sagte die jüdische Darstellerin. Johansson (Lost in Translation, Lucy, Jojo Rabbit) spielt eine Rolle im neuen Film von Regisseur Wes Anderson. Das Werk Asteroid City feierte Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes. Am Mittwoch fragte Anderson auf einer Pressekonferenz Johansson, ob sie sich tagsüber gut an ihre Träume erinnern könne. Johansson bejahte und sagte: »Ich schreibe sie nicht auf. Ich glaube, wenn man übt, sich an seine Träume zu erinnern, wird man besser darin.« Anderson (54) erzählte: »Was ich manchmal im Traum habe, ist die Lösung für das ganze Skript, an dem ich arbeite. Aber meistens funktioniert sie später nicht.«

Sam Altman, der Chef des ChatGPT-Erfinders OpenAI, hat seine grundsätzliche Zustimmung zu einer Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) bekräftigt - konkrete Überlegungen in der EU sieht er aber kritisch. «Ich denke, dass eine Regulierung für Technologien wie diese wirklich gut ist», sagte der US-Unternehmer bei einer Veranstaltung der Technischen Universität München (TUM) am Donnerstag. Er sei zwar generell der Meinung, dass es besser sei, erst abzuwarten, was passiere, und dann verantwortungsvoll zu reagieren. «Aber es gibt Situationen - und ich denke, dies ist eine davon - in denen wir proaktiv handeln sollten.»

Sarah Jessica Parker (58), die sich seit mehreren Jahren auch in der Literaturbranche engagiert, sieht die Entwicklung des Buchmarkts in den vergangenen Jahren positiv. Die Autoren und ihre Themen seien vielfältiger geworden, sagte Parker am Mittwoch in New York bei der US Book Show, einer Buchmesse, die nach zwei virtuellen Jahren nun erstmals auch mit Autoren und Interessierten in einem Raum stattfand. «Nach den Stimmen, die ich lesen, verstehen und kennen will, musste ich früher sehr lange suchen, aber all diese Geschichten scheinen jetzt viel greifbarer zu sein.» Etwa seit fünf Jahren könne man diese Stimmen aus aller Welt nicht mehr ignorieren, sagte Parker. «Sie haben gezeigt, dass die Leser sie hören wollen, sie haben wirtschaftlichen Erfolg und Erfolg in der literarischen Welt.» All das lasse sie «optimistisch, aufgeregt und zuversichtlich» auf den Buchmarkt schauen. Parker, die vor allem mit der Serie «Sex and the City» weltberühmt wurde, ist seit einigen Jahren auch als Verlegerin aktiv. Unter dem Label «SJP Lit» bringt sie zusammen mit einem kleinen Verlag Bücher heraus, als nächstes im September «Coleman Hill» von US-Autorin Kim Coleman Foote. Das Werk erzählt von schwarzen Familien im US-Bundesstaat New Jersey.

Harrison Ford kann seiner alternden Filmrolle als «Indiana Jones» nach eigenen Worten viel abgewinnen. «Ich habe mich nach diesem Film gesehnt. Ich wollte die Figur immer bis zu diesem Alter hin entwickeln», sagte der 80-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in einer Presserunde in Cannes. «Ich wollte ihn vom Alter entwaffnet sehen. Ich wollte ihn entmutigt sehen.» Er habe sich gewünscht, dass «Indys» nächste Beziehung ihn wieder zum Leben erwecke, sagte Ford. Und: «Ich wollte mich auf eine Art auch meinem eigenen Alter stellen.» Der fünfte Teil der legendären Filmreihe, «Indiana Jones und das Rad des Schicksals», kommt am 29. Juni in die deutschen Kinos. An der Seite des Helden ist dort seine Patentochter Helena (gespielt von Phoebe Waller-Bridge). kat/dpa

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024

Sehen!

Moses als Netflix-Hit

Das »ins­pirierende« Dokudrama ist so übertrieben, dass es unabsichtlich lustig wird

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  21.04.2024

TV

Bärbel Schäfer moderiert neuen »Notruf«

Die Autorin hofft, dass die Sendung auch den »echten Helden ein wenig Respekt« verschaffen kann

von Jonas-Erik Schmidt  21.04.2024

KZ-Gedenkstätten-Besuche

Pflicht oder Freiwilligkeit?

Die Zeitung »Welt« hat gefragt, wie man Jugendliche an die Thematik heranführen sollte

 21.04.2024

Memoir

Überlebenskampf und Neuanfang

Von Berlin über Sibirien, Teheran und Tel Aviv nach England: Der Journalist Daniel Finkelstein erzählt die Geschichte seiner Familie

von Alexander Kluy  21.04.2024

Glosse

Der Rest der Welt

Nur nicht selbst beteiligen oder Tipps für den Mietwagen in Israel

von Ayala Goldmann  20.04.2024