Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Dominique Horwitz hat einen Film gedreht. Aber nicht irgendeinen. Es ist eine Liebeserklärung an Thüringen. Im Rahmen der ARD-Doku »16 Mal Deutschland«, bei der 16 Regisseure, Schauspieler und Autoren Kurzdokus über das Bundesland gedreht haben, in dem sie gerade leben, porträtierte Horwitz die Kulturstadt Weimar. In einer Pferdekutsche ging es vorbei an der Oper und dem Goethehaus.

Barrie Kosky hat es eilig mit dem Erfolg. Der Intendant der Berliner Komischen Oper freute sich in der vergangenen Woche über die Auszeichnung »Opernhaus des Jahres«. Das Beachtliche dabei: Kosky ist erst seit einem Jahr in Berlin, konnte aber mit Aufführungen wie »Ball im Savoy« ein breites Publikum ansprechen.

Violet Alama verlässt Hawaii. Die amerikanische Basketballerin wird nach Israel auswandern. Gerade hat sie ihr Kinesiologie-Studium abgeschlossen, jetzt bereitet sie sich auf die Alija vor. Der israelischen Zeitung Yedioth Ahronoth sagte Alama, sie müsse nach Israel auswandern, um ihre jüdische Seite wahrzunehmen und sich ihres jüdischen Erbes bewusst zu werden.

Scarlett Johansson hat mal wieder einen Preis bekommen. Das Männermagazin »Esquirer« wählte die Schauspielerin (Lost in Translation, Match Point, Vicky Cristina Barcelona) bereits zum zweiten Mal zur Sexiest Woman Alive.

Oliver Polak gibt Anweisungen. Im neuen Werbespot des Versicherers Aachener Münchener spielt der Comedian aus Papenburg einen Regisseur, der dem anderen Star des Spots, Mario Adorf, allerhand Regieanweisungen gibt. Adorf verkörpert einen Cowboy, der sklavisch alles tut, was sein Regisseur ihm befiehlt. Nur zum Schluss weigert er sich. Warum? Weil man mit Geld eben nicht spiele. kat

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  08.11.2025

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  07.11.2025

Paris

Beethoven, Beifall und Bengalos

Bei einem Konzert des Israel Philharmonic unter Leitung von Lahav Shani kam es in der Pariser Philharmonie zu schweren Zwischenfällen. Doch das Orchester will sich nicht einschüchtern lassen - und bekommt Solidarität von prominenter Seite

von Michael Thaidigsmann  07.11.2025

TV-Tipp

Ein Überlebenskünstler zwischen Hallodri und Held

»Der Passfälscher« ist eine wahre und sehenswerte Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 noch immer in Berlin lebt

von Michael Ranze  07.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  07.11.2025