Geheimnisse und Geständnisse

Plotkes

AVNER NETANJAHU setzt eine Familientradition fort: Vor Kurzem hat er das diesjährige nationale »Bibel-Quiz« in Israel gewonnen. Der 15 Jahre alte Sohn des Ministerpräsidenten ist nach drei Onkeln seiner Mutter bereits der vierte Quiz-Gewinner der Familie. Das gelang dem aufgeweckten Avner wohl auch deshalb, weil er von seinem 100-jährigen Großvater auf das Turnier vorbereitet wurde. Der Apfel fällt eben doch nicht weit vom Stamm.

ISLA FISCHER und SACHA BARON COHEN haben bei einer privaten Zeremonie in kleinem Kreis in Paris geheiratet.
Der britische »Borat«-Darsteller und die australische Schauspielerin haben sich bereits vor zwei Wochen in der Stadt der Liebe das Ja-Wort gegeben. »Wir haben es geschafft – wir sind verheiratet! Es war der absolut beste Tag meines Lebens«, soll die für ihren Sacha zum Judentum konvertierte Fischer das freudige Ereignis ihren Freundinnen anschließend per E-Mail mitgeteilt haben. Masel tov!

WOLF BIERMANN hat sich auch nach seiner Ausbürgerung aus der DDR nicht von der Stasi einschüchtern lassen. Wie der 74-jährige Liedermacher jüngst berichtete, fiel ihm während eines Besuches seines guten Freundes Robert Havemann in der DDR auf, dass er von zahlreichen Spionen observiert wurde. Nachdem der mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisende »Staatsfeind« sehr lange auf den Bus zur Weiterfahrt warten musste, ging er kurzerhand auf seine Späher zu und fragte, ob sie ihn nicht einfach fahren könnten. Seine einleuchtende Erklärung: »Ihr habt doch denselben Weg wie ich.«

PAULA ABDUL saß vier Jahre in der Jury der populären Castingshow »American Idol«. Nun sollte die ehemalige Popsängerin der Sendung »Star Search«, die unter anderem Stars wie Justin Timberlake und Britney Spears hervorgebracht hat, zu einem erfolgreichen Neustart verhelfen. Abdul lehnte aber ab, weil sie nicht mit dem Honorar zufrieden war. Diverse amerikanische Klatschmagazine berichten nun, dass sie schon längst einen anderen, viel besser dotierten Vertrag unterschrieben hat – als Jurorin in der britischen Talentshow »The X Factor«.

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  08.11.2025

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  07.11.2025

Paris

Beethoven, Beifall und Bengalos

Bei einem Konzert des Israel Philharmonic unter Leitung von Lahav Shani kam es in der Pariser Philharmonie zu schweren Zwischenfällen. Doch das Orchester will sich nicht einschüchtern lassen - und bekommt Solidarität von prominenter Seite

von Michael Thaidigsmann  07.11.2025

TV-Tipp

Ein Überlebenskünstler zwischen Hallodri und Held

»Der Passfälscher« ist eine wahre und sehenswerte Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 noch immer in Berlin lebt

von Michael Ranze  07.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  07.11.2025