Sehen!

Philip Roth

Dokumentarfilm in arte über den amerikanischen Schriftsteller

 12.09.2011 17:24 Uhr

Im Interview: Philip Roth Foto: arte

Dokumentarfilm in arte über den amerikanischen Schriftsteller

 12.09.2011 17:24 Uhr

Der amerikanische Schriftsteller Philip Roth gilt als wortkarg, medienscheu und reserviert. In dem Dokumentarfilm Philip Roth, ohne Beschwerden, den arte am Montag, den 19. September, um 23.05 Uhr ausstrahlt, öffnet er sich erstmals im Gespräch. Ein authentisches und intimes Porträt zeigt den Autor in seinem Alltag, bei der Arbeit und bei einer Lesung von Ausschnitten seiner Texte.

Der Film entstand im Herbst 2010, unmittelbar vor dem Erscheinen von Roths Roman Die Demütigung. Er basiert auf insgesamt zwölf Gesprächsstunden, die zunächst in Roths New Yorker Wohnung in der Upper West Side und anschließend beim Besuch auf seinem Anwesen in Connecticut aufgezeichnet wurden. Das mitten im Wald gelegene Landhaus bietet Ruhe und Geborgenheit für einen regelmäßigen Arbeitsrhythmus und ist als Gegenpol zu Aufregung, Spannung und zum pulsierenden Leben in New York Roths eigentliches Zuhause.

Letzter Auftritt In dem Film setzt sich Philip Roth ausführlich mit dem ihm verhassten, weil reduzierenden Ausdruck »amerikanischer Jude« auseinander. Er selbst versteht sich vor allem als amerikanischer Schriftsteller. Roth sah die Gespräche als seinen letzten öffentlichen Auftritt. Völlig frei, als sei jede Furcht und Zurückhaltung von ihm abgefallen, äußert sich der Autor über Frauen, Rabbiner, Politiker, Psychoanalytiker, Literaturkritiker – und über die verborgenen Seiten seines Lebens, die zugleich Motor seines Schaffens sind.

Wie jemand, der zum letzten Mal seine Papiere ordnet, bietet Roth Einblick in seine Archive, Fotos und Manuskripte. Dabei wirkt der 77-Jährige mit seiner außergewöhnlichen Vitalität, seinem Witz und Charme lebendiger denn je. ja

»Philip Roth, ohne Beschwerden«. arte, Montag, 19. September, 23.05 Uhr

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024

Sehen!

Moses als Netflix-Hit

Das »ins­pirierende« Dokudrama ist so übertrieben, dass es unabsichtlich lustig wird

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024