Österreich

Paul Badura-Skoda mit 91 Jahren gestorben

»Die Konzerte kurz vor und nach dem Ende des Krieges sind mir bis heute unvergesslich«: Paul Badura-Skoda sel. A. Foto: imago

Der österreichische Pianist Paul Badura-Skoda ist am Mittwoch in Wien im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte der Inhaber der Plattenfirma Gramola, Richard Winter, am Donnerstag mit. »Seine Weisheit und Liebenswürdigkeit, sein unvergleichliches Klavierspiel und seine Durchdringung der musikalischen Kosmen Mozarts, Beethovens und Schuberts wird seiner musikalischen Nachwelt nachhaltig in Erinnerung bleiben«, würdigte Winter den Künstler.

Seine letzten Lebensjahre seien geprägt gewesen von schwerer Krankheit, aber mehr noch von seinem Willen, sich durch nichts und niemanden von seinem musikalischen Leben abhalten zu lassen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Badura-Skoda galt als Veteran der noblen Klavierkunst und war 70 Jahre auf den Konzertbühnen der Welt im Einsatz. Bis zuletzt spielte er leidenschaftlich Konzerte, brachte CDs auf den Markt und unterrichtete Nachwuchstalente. Die Begabung von Badura-Skoda – der 1927 als Kind einer jüdischen Mutter in Wien zur Welt kam – wurde schon früh entdeckt und gefördert.

LEIDENSCHAFTLICH Wegweisend waren die Begegnungen mit Wilhelm Furtwängler und Herbert von Karajan, die den damals noch unbekannten Badura-Skoda bereits 1949 für Konzerte engagierten. Die Einladungen der weltbekannten Dirigenten machten ihn über Nacht berühmt.

Badura-Skoda verfügte über eine reiche Klangpalette, konnte donnernd ebenso gut wie zart flüsternd spielen.

»Die Konzerte kurz vor und nach dem Ende des Krieges sind mir bis heute unvergesslich. Ich möchte behaupten, dass noch nie mit einer solchen Hingabe musiziert wurde«, erinnerte sich Badura-Skoda einmal an seine Anfänge.

JAPAN Nach einem Einsatz bei den Salzburger Festspielen 1950 folgte seine erste Welttournee. Der vielfach ausgezeichnete Künstler spielte in ausverkauften Häuser auf der ganzen Welt, von den USA bis Japan. Sein großes Vorbild, der bekannte Schweizer Pianist Edwin Fischer, fungierte bis zu dessen Tod als Lehrer.

Badura-Skoda verfügte über eine reiche Klangpalette, konnte donnernd ebenso gut wie zart flüsternd spielen. Wegen der großen Neugier an der mechanischen Seite seines Musikinstruments stimmte er früher seinen eigenen Flügel. Er sammelte auch zahlreiche wertvolle Tasteninstrumente und war im Besitz von vielen Originalmanuskripten. So oft es ging, dirigierte er auch. Im Laufe seiner Karriere kam er auf weit mehr als 200 Einspielungen, darunter die kompletten Klaviersonaten von Mozart, Beethoven und Schubert. (mit ja)

München

Filmemacher Michael Verhoeven ist tot

Mit kritischen Filmen über den Vietnamkrieg oder den Nationalsozialismus setzte der Filmemacher Akzente

 26.04.2024

Glosse

Ständig wird gestört

In Berlin stürmten erneut propalästinensische Kräfte in Anwesenheit der Kulturstaatsministerin die Bühne

von Michael Thaidigsmann  26.04.2024

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  26.04.2024

Karl Kraus

»Als ob man zum ersten und zum letzten Mal schriebe«

Zum 150. Geburtstag des großen Literaten und Satirikers

von Vladimir Vertlib  26.04.2024

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024