Berlin

Neues Leben für das Liederbuch

Gila Flam aus Israel, Felix Klein, Thomas Spindler und Christian Wulf präsentieren das originale Liederbuch von 1912 und den Neudruck. Foto: Christine Schmitt

Es soll wieder in Schulen eingesetzt sowie von Chören genutzt werden. Das hofft Thomas Spindler, Leiter des »Projekts 2015 – Arche Musica«, der das »Deutsch-Jüdische Liederbuch« und seine Geschichte am Dienstagnachmittag in Anwesenheit von Bundespräsident a. D. Christian Wulff, Präsident des Deutschen Chorverbands, im Bode-Museum vorstellte.

2019 wurde das Buch zufällig im Musikarchiv der Israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem wiederentdeckt. Es umfasst 45 deutsche und 100 hebräische Lieder, davon seien 92 vollkommen unbekannt. Viele waren mehr als 80 Jahre verstummt.

Sammlung Der Autor Idelsohn schuf es damals als Sammlung der beliebtesten hebräischen und deutschen Lieder, darunter sind auch Stücke wie »Die Lorelei«, »Das Wandern ist des Müllers Lust« und »Alles neu macht der Mai«. Er konzipierte es als grundlegendes musikpädagogisches Werk, um es für den Musikunterricht in Kindergärten, Volks- und höheren Schulen in Palästina, Deutschland und in der Diaspora einzusetzen.

Innovativ war Idelsohns Idee, das Liederbuch zweisprachig anzulegen, auf Deutsch und Hebräisch. Gefördert und finanziert wurde es von dem Berliner Unternehmer James Simon (1851-1932) und dem »Hilfsverein der Deutschen Juden«. Es war damals eines der »populärsten hebräisch-deutschen Musikwerke«, betonte Thomas Spindler. Die Musik dieses einzigartigen Werkes sei ein zentraler Baustein der musikalischen Erinnerungskultur, die der Deutsche Chorverband in Zusammenarbeit mit dem »Projekt 2025-Arche Musica« in den kommenden Jahren präsentieren möchte.

München

Filmemacher Michael Verhoeven ist tot

Mit kritischen Filmen über den Vietnamkrieg oder den Nationalsozialismus setzte der Filmemacher Akzente

 26.04.2024

Glosse

Ständig wird gestört

In Berlin stürmten erneut propalästinensische Kräfte in Anwesenheit der Kulturstaatsministerin die Bühne

von Michael Thaidigsmann  26.04.2024

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  26.04.2024

Karl Kraus

»Als ob man zum ersten und zum letzten Mal schriebe«

Zum 150. Geburtstag des großen Literaten und Satirikers

von Vladimir Vertlib  26.04.2024

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024