Das Jüdische Museum München bekommt eine neue Direktorin. Ab 1. September wird Alina Gromova, bisher stellvertretende Direktorin der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, das Haus am Sankt-Jakobs-Platz in München leiten, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Sie folgt Bernhard Purin nach, der im Februar 2024 überraschend im Alter von 60 Jahren gestorben war. Der gebürtige Österreicher hatte das neben der Ohel-Jakob-Synagoge stehende Museum seit der Gründung 2007 geleitet. Unter ihm war es zu einem Ort für innovative Ausstellungsinhalte geworden.
In der Mitteilung heißt es, Gromovas jüngste Ausstellungen »Through Our Lens. Berlin aus der Perspektive ukrainischer Geflüchteter« und »Gefühlsdinge. How to Listen to Objects« zeichneten sich durch eine intensive Zusammenarbeit mit den Stadt-Communities und einer Öffnung der Museumssammlung für die Stadtgesellschaft aus. Der Leiter des Kulturreferats Marek Wiechers ergänzte, er sei sich sicher, dass Gromova ihre Expertise in der Gedenkarbeit sowie in der internationalen Museumsarbeit in ihrer künftigen Tätigkeit gewinnbringend einsetzen könne.
Relevante Themen in Stadtgesellschaft tragen
Als Stadtethnologin und Museumsmanagerin wolle sie relevante Themen der jüdischen Geschichte und Gegenwart in die diverse Münchner Stadtgesellschaft hineintragen, kündigte die designierte Direktorin an. Besonders freue sie sich auf die Zusammenarbeit mit anderen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, Schulen, Künstlern und der Zivilgesellschaft der Stadt.
Die 1980 im ukrainischen Dnipropetrowsk geborene Gromova hat in Berlin, Potsdam und Melbourne Jüdische Studien und Anglistik studiert. Begleitend zur Promotion über Migration und Berliner Stadtraum folgten verschiedene Stationen in Museen und Stiftungen. Sie wirkte unter anderem an Ausstellungen im Jewish Holocaust Museum and Research Centre in Melbourne mit. Als Vize-Präsidentin des Internationalen Museumsrats (ICOM) Deutschland engagiere sie sich zudem in der internationalen Museumsarbeit.