Fernsehen

Nach dem Tod von Nina Rubin: So war der erste Solo-»Tatort« von Karow

Meret Becker und Mark Waschke bei der Preview des ›Tatort: Der gute Weg‹ (2019) Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

In 15 Folgen ermittelte Robert Karow im Berliner »Tatort« an der Seite von Nina Rubin, zuletzt waren sie sich sogar körperlich nahe. Doch dann lag sie - von einem russischen Mafiosi erschossen - tot in seinen Armen.

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Nach dem dramatischen Finale, mit dem Meret Becker im Mai das deutsche Krimi-Flaggschiff verließ, ermittelt Karow nun erst mal solo weiter - und bekommt so ungewohnt viel Raum. Der neue Fall »Das Opfer« lief gestern Abend um 20.15 Uhr im Ersten. Ab sofort ist er auch in der ARD-Mediathek zu sehen.

Das Besondere ist, dass bei diesem »Tatort« Karow selbst im Mittelpunkt steht. »Der Fall ist quasi auch Karow und Karow ist der Fall«, erklärt Regisseur Stefan Schaller (Grimmepreisträger für den »Polizeiruf 110: Sabine«) in den Produktionsnotizen. Es ist ein Krimi und zugleich ein Psychogramm, das tief in Karows Persönlichkeit blickt - tiefer als das bisher der Fall war. Vor allem Karow-Fans dürfte das freuen.

Erlebte man den Kommissar bisher reserviert, arrogant, geheimnisvoll, zeigt er sich nun ungewohnt verletzlich - zum Glück überzeugend dezent. Eine Leiche gibt es aber natürlich auch.

Maik Balthasar (Andreas Pietschmann) - ein Freund aus Karows Jugendzeiten - liegt erschossen und mit zerschnittenem Gesicht im Wald. »Das war ’ne Milieu-Hinrichtung«, belehrt Karow einen Kollegen - obwohl er für den Fall gar nicht zuständig ist. Der Tod geht ihm sichtlich nahe. Dass ihn mit dem Opfer mehr verband, wird später klar. 

Auf der Tatwaffe finden sich Fingerabdrücke von Mesut Günes (Sahin Eryilmaz), ein Clanchef und Berliner Nachtclubbesitzer, auf den Maik als verdeckter Ermittler angesetzt war. Günes ist in zahlreiche Gewaltverbrechen verwickelt, die man ihm nie eindeutig nachweisen konnte. Staatsanwältin Sara Taghavi (ein Gewinn: Jasmin Tabatabai) sieht nach jahrelangen Ermittlungen endlich ihre Chance, den Mann vor Gericht zu bringen. Doch Karow zweifelt an den Fakten. Warum sollte ein Clanchef selbst die Drecksarbeit erledigen?

Für die Aufklärung des Falls spielen eine alte Münze eine Rolle, eine Teenager-Kritzelei und ein Schlüssel mit der Nummer 42. In einer Szene wird es blutig und eines von Karows Körperteilen muss dran glauben. Den Fall lösen kann er schließlich nur, indem er in seine eigene Vergangenheit blickt - das ist schmerzhaft, die Lösung unerwartet.

Es geht vor allem um die Themen Liebe und Loyalität. Aber auch darum, wie man sich zur Wahrheit verhält. An einem Küchentisch in Pankow erklärt Karows Vater (Dietrich Hollinderbäumer), warum ein guter Mensch sich immer für die Wahrheit entscheidet. Und Karow offenbart, für wen er »das einzig Gesunde, was ich je gefühlt habe für einen Menschen,« empfunden hat.

Von Szenen wie diesen lebt dieser »Tatort« - und machen ihn durchaus sehenswert. Im nächsten Jahr bekommt Karowmit Corinna Harfouch als Ermittlerin Susanne Bonard eine neue Partnerin an die Seite gestellt. Ob er seine verletzliche Seite behält, bleibt abzuwarten.

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