Jüdisches Museum Berlin

Michael Wolffsohn für Reform

Eingang des Jüdischen Museums Berlin Foto: imago images / Jürgen Ritter

Der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn hat eine Neuausrichtung des Jüdischen Museums Berlins gefordert. »Um das Museum zu retten, bedarf es neuer, jenseits der üblichen Phrasen durchdachter gesetzlicher Vorgaben«, erklärte Wolffsohn in einem Gastbeitrag in der »Süddeutschen Zeitung« (Mittwoch).

Erforschung »Deutschjüdisches Leben war stets weltweit vernetzt, aber kein Museum kann zugleich Deutschland, Nahost oder die ganze Welt darstellen oder gar erforschen«, fügte er hinzu. Damit bezog sich Wolffsohn auf den sehr weit gefassten, gesetzlich festgelegten Stiftungszweck des Museums.

Seit Mittwoch steht das Haus unter der neuen Leitung von Hetty Berg, der langjährigen Chefkuratorin des Jüdischen Kulturviertels in Amsterdam. Der Stiftungsrat des Museums hatte die 59-Jährige im November zur neuen Leiterin des vom Bund finanzierten Museums berufen.

Berg folgt auf Peter Schäfer, der nach harscher Kritik an Äußerungen seiner Pressestelle über die israelkritische BDS-Bewegung im Juni 2019 von seinem Amt zurückgetreten war.

Kritik Wolffsohn kritisierte auch die Errichtung einer Akademie durch das Museum. Damit habe sich die Einrichtung »vollends überhoben«. Dies gelte erst recht für deren Programm mit den Schwerpunkten Migration und Jüdisch-islamisches Forum. Der »Import gesamtgesellschaftlich polarisierender Themen« führe »möglicherweise zur existenzgefährdenden Polarisation der Institution«.

Außerdem gebe es bereits zahlreiche andere, teils vorzügliche Foren und Akademien mit ähnlichen Angeboten, »und bald auch eine jüdische«, schreibt Wolffsohn. epd

Musik

Yuval Weinberg wird Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin

Ab der Spielzeit 2028/29 übernimmt der Israeli auch die Position des Künstlerischen Leiters

 31.10.2025

Bochum

Peter-Weiss-Preis geht an Regisseurin Yael Ronen

Die Preisträgerin nutze Kunst als Instrument gesellschaftlicher Aufklärung, erklärte die Jury

 30.10.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  30.10.2025

Hollywood

Gegenwind für Boykotteure

Wie anti-israelische Kampagnen die Filmindustrie in den USA spalten

von Jana Talke  30.10.2025

Kulturkolumne

Motty Goldman sei Dank!

Meine Mutter ist mir nicht mehr peinlich

von Maria Ossowski  30.10.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 30. Oktober bis zum 6. November

 30.10.2025

Ehrung

Demokratiepreis für Graphic Novel über Schoa-Überlebende

Die Schoa-Überlebenden Emmie Arbel gewährte Zeichnerin Barbara Yelin vier Jahre lang Einblicke in ihr Leben

 30.10.2025

Analyse

Psychiater Otto Kernberg: Dieses Symptom verbindet Trump und Putin

von Anita Hirschbeck  29.10.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 29.10.2025