Sehen!

Meret Oppenheim

Das Jüdische Museum Rendsburg erinnert an die Surrealistin

 22.07.2013 18:06 Uhr

Meret Oppenheim, fotografiert von Man Ray Foto: Man Ray

Das Jüdische Museum Rendsburg erinnert an die Surrealistin

 22.07.2013 18:06 Uhr

Der kleine Konkurrent war schneller: Sieben Wochen, bevor der Berliner Gropiusbau am 16. August seine große Meret-Oppenheim-Retrospektive startet, hat das Jüdische Museum Rendsburg schon im Juni in Kooperation mit der Hamburger Galerie Levy eine eigene Ausstellung über die surrealistische Künstlerin eröffnet.

Meret Oppenheim, 1913 in Berlin geboren, gehörte ursprünglich zum Kreis um André Breton, Max Ernst und Alberto Giacometti. Früh jedoch wandte sie sich von der Gruppe ab und entwickelte ihre eigene Kunstauffassung. Mit ausschlaggebend dafür dürfte ihre Rolle als Frau gewesen sein, denn auch im avantgardistischen und explizit antibürgerlichen Kreis der Surrealisten wurden Frauen nicht selten eher als erotische Objekte denn als eigenständige, kreative Künstlerinnen gesehen.

krise Nach einer langen schweren künstlerischen und psychischen Krise, die ganze 18 Jahre anhalten sollte, baute Meret Oppenheim durch den Einfluss des Psychologen Carl Gustav Jung ihre eigenen künstlerischen Formen aus. Ihre Zeichnungen, plastischen Arbeiten und Gedichte sind stark assoziativ und lassen Raum für subjektive Befindlichkeit.

Sie bestechen durch das Zusammenführen stets sehr gegensätzlicher Elemente, unter anderem durch die Integration weiblicher und männlicher Aspekte. Ihre Hauptthemen sind als Archetypen universaler menschlicher Grunderfahrungen zu sehen. In der Ausstellung, die bis zum 22. September läuft, sind neben Werken von Oppenheim auch Arbeiten von Künstlern und Fotografen aus ihrer Umgebung zu sehen, unter anderen von Man Ray, Karin Székessy, Stefan Moses und Thomas Kaiser. ja

» ... was hast du denn da wieder Seltsames gemacht? Meret Oppenheim«. Jüdisches Museum Rendsburg, bis 22. September
www.schloss-gottorf.de/juedisches-museum

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024

Sehen!

Moses als Netflix-Hit

Das »ins­pirierende« Dokudrama ist so übertrieben, dass es unabsichtlich lustig wird

von Sophie Albers Ben Chamo  22.04.2024