USA

Mel Gibson darf nicht zur Parade Mardi Gras

»Aus Sicherheitsgründen« wird der Schauspieler doch nicht eingesetzt

von Imanuel Marcus  11.01.2023 17:22 Uhr

Muss dem Mardi Gras fernbleiben: Mel Gibson Foto: picture alliance / zz/RE/Westcom/STAR MAX/IPx

»Aus Sicherheitsgründen« wird der Schauspieler doch nicht eingesetzt

von Imanuel Marcus  11.01.2023 17:22 Uhr

Am 21. Februar findet in New Orleans die jährliche Mardi-Gras-Parade statt. Es handelt sich um eine Tradition, die französischstämmige Katholiken im 19. Jahrhundert nach Amerika exportierten. Sogenannte Super Krewes, soziale Organisationen, von denen es drei gibt, nehmen mit bunten Gewändern und Wagen an der Parade teil.

Gerade erst hatte die Krewe of Endymion angekündigt, Mel Gibson werde in diesem Jahr als ihr Co-Grand Marshal fungieren, einer Funktion, die gern Hollywood-Stars oder anderen Prominenten zugestanden wird.

Nur ein paar Stunden nach der Ankündigung machte die Organisation einen Rückzieher. Die Krewe of Endymion habe »signifikante Reaktionen« erhalten, hieß es. »Einige der Kommentare enthielten Drohungen, die uns große Sorgen bereiten«, sagte Dan Kelly, der Präsident dieser Gruppe.

»Im eigenen Interesse, für die Sicherheit der Teilnehmer, Ehrengäste und allen, die uns auf den Straßen willkommen heißen werden, wird Mel Gibson nicht als Co-Grand Marshal an der Parade teilnehmen«, erklärte Kelly.

Mehrere jüdische Organisationen beschwerten sich später in einer gemeinsamen Erklärung darüber, dass Mel Gibson überhaupt als Teilnehmer in Erwägung gezogen und angekündigt worden sei. Die Anti-Defamation League, die Jewish Federation of Greater New Orleans und andere Unterzeichnerinnen erklärten, sie seien »entsetzt«.

Mel Gibson sei für »antisemitische, rassistische und frauenfeindliche Beleidigungen« bekannt, hieß es. »Während sich der Schauspieler im Laufe der Jahre halbherzig für seine Aussagen entschuldigt hat, sind mit seinem Namen weiterhin viel Schmerz und tiefe Wunden in der jüdischen Gemeinschaft verbunden, die möglicherweise nie heilen werden.«

Gibson ist ein außerordentlich begabter Schauspieler, der in zahllosen Filmen, darunter »Braveheart«, »Ransom« und «Lethal Weapon” überzeugte. Nachdem er 2006 und 2010 für Skandale sorgte, indem er antisemitische und sexistische Beleidigungen von sich gab und seine damalige Freundin bedrohte, wurde er über Jahre hinweg nicht für Filme engagiert, bis «Hacksaw Ridge” gedreht wurde, ein Film, der 2016 in die Kinos kam.

New York

US-Staatsanwaltschaft übergibt Nazi-Raubkunst an Erben

Es handelt sich um Gemälde des österreichischen Expressionisten Egon Schiele

 21.09.2023

Antisemitismus

Jenseits der Definitionen

Eine Zeitschrift für Psychoanalyse geht dem Problem auf den Grund

von Jakob Hayner  21.09.2023

Film

Der Superfleißige

Jerry Bruckheimer wird 80 – und dreht weiter

von Claudia Irle-Utsch  21.09.2023

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 21.09.2023

Biografie

»Das Schweigen war eingesenkt«

Martin Doerry über sein neues Buch und das (Über-)Leben seiner Mutter in und nach der Nazizeit

von Daniel Killy  21.09.2023

Verriss

Toxisch

Deborah Feldmans neues Buch »Judenfetisch« strotzt vor Israelhass – verwurzelt im Antizionismus der Satmarer Sekte, in der die Autorin aufwuchs

von Daniel Killy  20.09.2023

RTL-Sendung

Susan Sideropoulos: »Ich bin schwanger«

Die Schauspielerin überrascht in »Die Verräter – Vertraue Niemandem!« mit einem sehr persönlichem Bekenntnis

 19.09.2023

Aufgegabelt

Runde Challa mit Apfel

Rezepte und Leckeres

 15.09.2023

Granatapfel

Die jüdischste Frucht

Kein Obst ist stärker mit Tradition und Rosch Haschana verbunden als die Punica granatum

von Daniel Killy  15.09.2023