New Yorker Ikone auf Tour

Meisterin des Meckerns: Fran Lebowitz in Berlin und Tübingen

Fran Lebowitz am 9. Juni 2025 bei einem Event in New York City Foto: picture alliance / Sipa USA

New Yorker Ikone auf Tour

Meisterin des Meckerns: Fran Lebowitz in Berlin und Tübingen

Die Autorin kommt für zwei Auftritte nach Deutschland

von Imanuel Marcus  26.06.2025 11:34 Uhr

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Bottalk ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Bottalk angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die als Meisterin des Meckerns bekannte New Yorker Autorin Fran Lebowitz kommt für zwei Vorstellungen nach Deutschland. Die beiden Bühnen, auf denen sie über ihre Stadt New York, ihr Leben, ihre Freundschaft mit Andy Warhol und andere Themen sprechen wird, befinden sich in Berlin, was nicht überrascht – und in Tübingen.

Es gibt nur eine Fran Lebowitz auf diesem Planeten. Eine ihrer Eigenschaften, die ihre Reden und Interviews extrem kurzweilig machen, ist ihre brutale Ehrlichkeit. Wenn sie gefragt wird, was ihr in diesem Leben am meisten zusagt, sagt sie: »Das Rauchen.«

Von ihrer Heimatstadt und deren kleineren, vierbeinigen Bewohnern hält sie ebenso viel: »Ich glaube wirklich, dass die Ratten New Yorks die anderen Ratten überall im Land anrufen und ihnen sagen: ›Ihr glaubt nicht, was hier los ist: Sie bringen das Essen direkt zu uns!‹«

Klimaanlagen und Rache

Rache sagt ihr auch zu: »Leute sagen, Rache sei nicht befriedigend. Aber tatsächlich ist sie sehr befriedigend! Leute, an denen ich mich räche, wissen oft gar nicht, wer es war.«

Es gibt noch etwas, das Fran Lebowitz über alles liebt: »Klimaanlagen sind meine Lieblingserfindung«, erklärt sie mit einer Stimme, die verrät, dass sie in den letzten 50 Jahren Zigtausende Glimmstengel verkonsumiert haben muss. »Ich weiß, sie sind nicht gut für die Umwelt. Das ist mir aber egal.«

Lesen Sie auch

Ihr zuzuhören ist umweltfreundlich, solange die Klimaanlage in der Berliner Urania und im Neuen Kunstmuseum in Tübingen ausgeschaltet bleibt, obwohl schon ihre an Präsident Trump und dessen Wähler gerichteten Beschimpfungen viel Hitze produzieren.

Fran Lebowitz wurde vor 74 Jahren in Morristown (Bundesstaat New Jersey) geboren. Ihre Eltern Ruth und Harold Lebowitz besaßen ein Möbelpolstergeschäft. Eine Bat Mizwa hatte sie nie und sagt, ihre jüdische Identität sei »ethnisch oder kulturell, nicht aber religiös«.

Der Regisseur Martin Scorsese porträtierte Lebowitz in den vergangenen 15 Jahren zweimal: Die Doku Public Speaking wurde 2010 auf dem amerikanischen Kanal HBO ausgestrahlt. Sein Netflix-Film Pretend It’s a City folgte 2021.

»Ein Abend mit Fran Lebowitz«
21. September 2025, 19.00 Uhr: Berlin, Urania
26. September 2025, 19.00 Uhr: Tübingen, Neues Kunstmuseum
Tickets sind hier verfügbar.

Roman

Unter den Dächern von Paris

Fast 100 Jahre nach ihrem Entstehen erscheint Sebastian Haffners berührende Liebesgeschichte

von Alexander Kluy  21.08.2025

TV-Tipp

»Wonder Woman«: Von der Welt der griechischen Sagen in den Ersten Weltkrieg

Das Entree der Comic-Heroine Wonder Woman in die Welt des modernen Blockbuster-Kinos ist nach wie vor eine der besten unter den (Neu-)Verfilmungen von DC-Comics

von Jan Lehr  21.08.2025

Rezension

»Chabos« fährt mit Vollgas in die Nullerjahre

Die Streaming-Serie bringt Zuschauer zurück in die 2000er. Mitten in eine verhängnisvolle Nacht mit einem illegalen Film-Download

 21.08.2025

New York

Monica Lewinsky stellt mit Amanda Knox Serie vor

Worum geht es in »The Twisted Tale of Amanda Knox«?

von Lukas Dubro  21.08.2025

Kulturkolumne

Verhandeln auf Tinder

Dating in Zeiten der Wassermelone

von Laura Cazés  21.08.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  21.08.2025

Imanuels Interpreten (12)

Paula Abdul: Die Tänzerin

Die auch als Sängerin, Schauspielerin und Geschäftsfrau bekannte kalifornische Jüdin führt ein abwechslungsreiches Leben. Dieses schließt Verbindungen zu Isaac Herzog, Sacha Baron Cohen und einem Cartoon-Kater mit ein

von Imanuel Marcus  20.08.2025

Zahl der Woche

94 Prozent

Fun Facts und Wissenswertes

 20.08.2025

Potsdam

Kunstprojekt zu NS-Geschichte

Die beteiligten Künstlerinnen zeigen in Installationen, Malerei und Videoarbeiten, wie weit transgenerationelle Traumata bis heute wirken

 20.08.2025