Sport

Makkabi-Präsident Alon Meyer: Prävention gegen Judenhass zeigt Wirkung

Makkabi-Präsident Alon Meyer Foto: imago/Martin Hoffmann

Die Zahl antisemitischer Angriffe auf jüdische Sportler in Deutschland ist laut Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, angestiegen, prozentual gerechnet haben derartige Attacken aber abgenommen. »Wir haben mehr Mannschaften und somit mehr Angriffsflächen«, sagte Meyer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch: »Der Trend ist in der Tat zum Glück ein wenig besser geworden, weil wir präventiv arbeiten und die Projekte greifen. Das scheint ihre Wirkungen zu haben.«

Urteil Der 48-Jährige begrüßte auch ein hartes Urteil gegen zwei Jugendspieler des Berliner Vereins CFC Hertha 06, die nach antisemitischen Attacken in einem A-Jugendspiel für zwei Jahre gesperrt wurden.

»Dass das Urteil sehr hart getroffen wurde, ist in meinem Auge richtig und hat hoffentlich eine abschreckende Wirkung«, sagte Meyer. »Es ist traurig und schade, dass die Gesellschaft aus der Vergangenheit nicht die richtigen Lehren zieht.« Etwa 6000 Frauen und Männer trainieren und spielen in den 40 Ortsvereinen von Makkabi. Besonders bei Spielen werden die Aktiven angegriffen.

Je nachdem, wie sehr die Lage im Nahen Osten eskaliere oder abflaue, gebe es mehr oder weniger Angriffe auf jüdische Sportler.

Je nachdem, wie sehr die Lage im Nahen Osten eskaliere oder abflaue, gebe es mehr oder weniger Angriffe auf jüdische Sportler. »Vor allem im Bereich der A- und B-Jugend sowie in den unteren Ligen im Seniorenbereich gibt es Übergriffe«, sagte Meyer. 90 Prozent der Angriffe gingen dabei von Spielern mit muslimischem und arabischem Hintergrund besonders in Großstädten aus.

radikalisierung Meyer sieht ein »weltweites Problem, dass sich viele Menschen mithilfe des Sports radikalisieren, ohne sich dabei Gedanken zu machen«. Ein Witz oder ein Spruch in den sozialen Medien könne »ganz schlimme Folgen haben«.

Deshalb begrüßte Meyer das beherzte Einschreiten des Schiedsrichters bei dem A-Jugend-Spiel in Berlin: »Das Bewusstsein des Unparteiischen für die Situation zeigt, wie wichtig Sensibilisierung und Prävention sind, um Antisemitismus und Diskriminierung im Sport entschieden begegnen zu können. Sie sind die Grundlage für eine differenzierte Aufarbeitung und Sanktionierung.« dpa

Aufgegabelt

Mazze-Sandwich-Eis

Rezepte und Leckeres

 18.04.2025

Pro & Contra

Ist ein Handyverbot der richtige Weg?

Tel Aviv verbannt Smartphones aus den Grundschulen. Eine gute Entscheidung? Zwei Meinungen zur Debatte

von Sabine Brandes, Sima Purits  18.04.2025

Literatur

Schon 100 Jahre aktuell: Tucholskys »Zentrale«

Dass jemand einen Text schreibt, der 100 Jahre später noch genauso relevant ist wie zu seiner Entstehungszeit, kommt nicht allzu oft vor

von Christoph Driessen  18.04.2025

Kulturkolumne

Als Maulwurf gegen die Rechthaberitis

Von meinen Pessach-Oster-Vorsätzen

von Maria Ossowski  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  17.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 17.04.2025

Bericht zur Pressefreiheit

Jüdischer Journalisten-Verband kritisiert Reporter ohne Grenzen

Die Reporter ohne Grenzen hatten einen verengten Meinungskorridor bei der Nahost-Berichterstattung in Deutschland beklagt. Daran gibt es nun scharfe Kritik

 17.04.2025

Interview

»Die ganze Bandbreite«

Programmdirektorin Lea Wohl von Haselberg über das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg und israelisches Kino nach dem 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  16.04.2025