Die Liebermann-Villa in Berlin stellt die Architekturfotografin Hélène Binet in einer Ausstellung vor. Unter dem Titel »Vision und Illusion« werden ab Samstag Aufnahmen gezeigt, die im Rahmen des an der University of Oxford angesiedelten »Jewish Country Houses Project« entstanden sind, teilte das Museum am Mittwoch mit. Binet sei dafür durch Europa gereist und habe die stilistischen Besonderheiten historischer und moderner Landhäuser dokumentiert.
In verschiedenen Ländern, darunter Italien, Frankreich und Großbritannien, habe sie Anwesen aus dem 19. und 20. Jahrhundert fotografiert, die von jüdischen Familien errichtet, erworben oder umgestaltet wurden, hieß es. Die Aufnahmen spiegelten ein breites Spektrum architektonischer Stile wider. Die Ausstellung war bereits in Großbritannien zu sehen und wird in Berlin bis zum 19. Januar gezeigt.
In den Fotografien werden laut dem Museum unterschiedliche Ausprägungen des Wunsches nach einem privaten Refugium sichtbar. Dazu gehöre der gotische Charme des Anwesens Strawberry Hill in Twickenham ebenso wie die moderne Stilistik der Villa Tugendhat in Brno. Auch die 1909 errichtete Liebermann-Villa reihe sich in die Landhaustradition ein.
In einer Salonausstellung werden den Angaben zufolge parallel Werke von Inbar Chotzen präsentiert. Darin setze sich die israelische Künstlerin mit dem Schicksal ihrer Berliner Verwandten auseinander. Grundlage seien Fotoalben und 369 Postkarten, die deportierte Kinder der Familie 1943 bis 1944 aus dem KZ Theresienstadt an ihre Mutter geschickt hätten. epd