Archäologe

Kupfer-Boom ohne Pharaos Hilfe

Eingang zum Timna-Nationalpark in der Negevwüste, wo sich antike Kupferbergwerke befanden. Foto: Flash 90

Die erfolgreiche Kupferproduktion in der Arawa-Senke vor 3000 Jahren verdankt sich laut einem israelischen Forscher dem lokalen Management und nicht technologischer Hilfe aus Ägypten. Eine neue Studie der Universität Tel Aviv zur Metallverhüttung in Timna bei Eilat und im jordanischen Khirbet en-Nahas sieht Belege für einen stetigen Fortschritt, nicht aber für einen plötzlichen Aufschwung. Dies stellt die gängige Annahme infrage, Pharao Scheschonq I. (um 943–922 v.d.Z.) sei für den Boom der damals bedeutendsten Kupferminen verantwortlich.

PERIODEN Wie die Universität am Montag mitteilte, wertete der Archäologe David Luria unter anderem Daten zur Herstellungsmenge und zur Qualität des Metalls in unterschiedlichen Perioden zwischen 1140 und dem späten 9. Jahrhundert v.d.Z. aus. Die wachsende Effizienz bei der eisenzeitlichen Kupfergewinnung ist demnach auf Experimente der örtlichen Techniker zurückzuführen und wurde durch die Produktion im industriellen Maßstab verstärkt. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass der technologische Wandel auf eine ausländische Intervention oder Fachkräfte von außen zurückgehe.

Als Argument nennt Luria unter anderem, die in Timna und Khirbet en-Nahas verwendete fortgeschrittene Technologie sei im Sinai und in Ägypten bislang nicht belegt und könne daher offenbar nicht von dort eingeführt worden sein. Ägypten sei unter Scheschonq I. demnach Abnehmer des Kupfers aufgrund eigener Produktionsdefizite, habe aber keineswegs die Bergbauentwicklung in der Arawa in dieser Zeit durch Innovation oder Organisation angekurbelt. kna

Lesen Sie mehr dazu in unserer Printausgabe am 20. Januar.

Fernsehen

Rache für den Holocaust? »Plan A« in der ARD

In dem Drama sinnt eine Gruppe Juden auf Rache für die deutschen Holocaust-Verbrechen

von Ute Wessels  03.05.2025 Aktualisiert

Interview

»Ich habe eine tiefe Liebe zu Israel«

Iris Berben über die Kraft von Worten, Reisen nach Israel und was ihr Hoffnung macht

von Katrin Richter  03.05.2025 Aktualisiert

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  02.05.2025

Donna Anna (Adela Zaharia) und Don Ottavio (Agustín Gómez) in »Don Giovanni/Requiem«

Oper

Requiem nach der Höllenfahrt

Der Exilrusse Kirill Serebrennikov erschüttert mit »Don Giovanni« in Berlin

von Maria Ossowski  02.05.2025

Sachbuch

Auf der Spur der wahren Germanen

Ein neues Buch zeigt, wie kurz der Weg vom Kult um die Germanen über das völkische Denken bis zum Antisemitismus und zum Holocaust war und ist

von Christoph Arens  02.05.2025

Dresden

Israel Philharmonic Orchestra an Doppelkonzert beteiligt

Der Israeli Lahav Shani dirigiert ein als »musikalisches Zeichen für Versöhnung und Frieden« angekündigtes Konzert

 02.05.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 2. bis zum 11. Mai

 02.05.2025

Basel

ESC hat Hotline für Betroffene von Gewalt, Judenhass und Rassismus

Die Organisatoren setzen auf eine Idee aus Baden-Württemberg. Gegen den Antisemitismus, der sich bereits im Vorfeld des Wettbewerbs zeigte, hilft die Telefonnummer jedoch nicht

 02.05.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  01.05.2025