Bayern

Kongress zur Schoa-Forschung erstmals in Europa

Tagungsort der interdisziplinären Konferenz: das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München Foto: dpa

Von Montag bis Donnerstag treffen sich rund 200 internationale Holocaust-Forscher zum interdisziplinären Kongress »Lessons & Legacies of the Holocaust« in München. Damit findet die Veranstaltung erstmals in Europa statt, wie das Institut für Zeitgeschichte am Sonntag mitteilte.

Durch die jüngsten antisemitischen Übergriffe und Wahlerfolge rechtsgerichteter Parteien erhalte der Kongress eine beklemmende politische Aktualität, so die Ankündigung. Diskutiert werden sollen neue Forschungserkenntnisse, aber auch Probleme und die Vermittlung des Themas.

Das Treffen gibt es seit 1989, es fand bisher immer in Nordamerika statt. Mehr als 700 Forschende hatten sich mit Themenvorschlägen beworben. Mit den rund 200 Referenten wird die Tagung in München laut Institut nun der größte Fachkongress sein, der zum Thema Holocaust jemals in Europa stattgefunden hat. Das repräsentiere das wachsende Gewicht von Forschungseinrichtungen in Europa.

Organisiert wird die englischsprachige Tagung unter anderem vom Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München−Berlin.

Zudem gehe es darum, die zersplitterte europäische Forschungslandschaft zusammenzuführen und kritische osteuropäische Forscher zu fördern, die in ihren Ländern unter schwierigen politischen Rahmenbedingungen arbeiten müssten. Anders als in den USA tagten die Wissenschaftler in München in unmittelbarer Nähe zu historischen Orten der NS-Herrschaft. Zudem gebe es für die Teilnehmenden ein eigenes Programm zum Besuch von Gedenkstätten.

Organisiert wird die englischsprachige Tagung von einem internationalen Organisationskomitee sowie dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München−Berlin (IfZ), der Bundeszentrale für Politische Bildung, der Holocaust Educational Foundation an der Northwestern University in den USA sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München.  kna

Musik

Louis-Lewandowski-Festival hat begonnen

Der Komponist Louis Lewandowski hat im 19. Jahrhundert die jüdische Synagogenmusik reformiert. Daran erinnert bis Sonntag auch dieses Jahr ein kleines Festival

 18.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  18.12.2025

Ausstellung

Pigmente und Weltbilder

Mit »Schwarze Juden, Weiße Juden« stellt das Jüdische Museum Wien rassistische und antirassistische Stereotype gleichermaßen infrage

von Tobias Kühn  18.12.2025

Kulturkolumne

Vom Nova-Festival zum Bondi Beach

Warum ich keine Gewaltszenen auf Instagram teile, sondern Posts von israelischen Künstlern oder Illustratorinnen

von Laura Cazés  18.12.2025

Neuerscheinung

Mit Emre und Marie Chanukka feiern

Ein Pixi-Buch erzählt von einem jüdischen Jungen, der durch religiöse Feiertage Verständnis und Offenheit lernt

von Nicole Dreyfus  18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Revision

Melanie Müller wehrt sich gegen Urteil zu Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was bisher bekannt ist

 18.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  18.12.2025

Los Angeles

Rob und Michele Reiner: Todesursache steht fest

Ihre multiplen Verletzungen seien durch Gewalteinwirkung entstanden, so die Gerichtsmedizin

 18.12.2025