NS-Raubgut

Klassik Stiftung findet rechtmäßige Erbin

Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar Foto: imago images/Jürgen Ritter

Die Klassik Stiftung Weimar hat einen bekannten Fall von während der Nazi-Zeit unrechtmäßig erworbenen Kulturgütern abgeschlossen. Nach längerer Suche konnten Mitarbeiter die rechtmäßige Erbin von 189 Büchern ausfindig machen, teilte die Stiftung am Donnerstag mit.

Gemeinsam mit der Goethe-Gesellschaft vereinbarte die Stiftung mit der Frau direkt einen Rückkauf. So könnten die Bücher, die für die Weimarer Bestände von Bedeutung seien, weiter in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek verwahrt werden.

HERKUNFT Hintergrund ist das Schicksal von Susanne Türck (1905–1976). Die Lehrerin war die Tochter des Weimarer Literaturwissenschaftlers Hermann Türck. Unter den Nazis durfte sie ab 1933 ihren Beruf wegen der jüdischen Herkunft ihres Vaters nicht mehr ausüben und wanderte nach Großbritannien aus, um weiterer Verfolgung zu entgehen.

Aus Sicht der Stiftungsexperten ist es wahrscheinlich, dass sie zuvor die Privatbibliothek ihres Vaters gezwungenermaßen an ein Antiquariat verkaufte, um ihre Emigration zu finanzieren. Später kaufte eine Vorgängereinrichtung der Anna Amalia Bibliothek die Bücher.

SUCHE Die Suche nach rechtmäßigen Erben der Bücher stellte sich als Herausforderung dar, hieß es. Über das 2019 in Großbritannien aufgefundene Testament von Türck sei es dann geglückt, die rechtmäßige Erbin – eine Verwandte einer engen Freundin der kinderlos gebliebenen Türck – ausfindig zu machen.

Die Klassik Stiftung hat ein eigenes Team für die sogenannte Provenienzforschung. Dieses durchforstet die Bestände der Stiftung nach Gütern, die unrechtmäßig in die Sammlungen gelangten. dpa

Frankfurt am Main

Bildungsstätte Anne Frank zeigt Chancen und Risiken von KI

Mit einem neuen Sammelband will sich die Institution gegen Diskriminierung im digitalen Raum stellen

von Greta Hüllmann  19.04.2024

Kunst

Akademie-Präsidentin gegen Antisemitismus-Klausel

»Wir haben ein gutes Grundgesetz, wir müssen uns nur daran halten«, sagt Jeanine Meerapfel

 19.04.2024

Jehuda Amichai

Poetische Stimme Israels

Vor 100 Jahren wurde der Dichter in Würzburg geboren

von Daniel Staffen-Quandt  19.04.2024

Antisemitismus

Zentralrat der Juden äußert sich zu Hallervordens Gaza-Video

Das Gaza-Gedicht des Schauspielers wurde in den vergangenen Tagen massiv kritisiert

 19.04.2024

Streaming

»Bros«: Zwei Trottel, eine Bar

Die erste rein hebräischsprachige und israelische Original-Produktion für Netflix ist angelaufen

von Ayala Goldmann  18.04.2024

Interview

»Deutschland ist eine neurotische Nation«

Bassam Tibi über verfehlte Migrationspolitik, Kritik an den Moscheeverbänden und Ansätze für islamische Aufklärung

von Christoph Schmidt  18.04.2024

Verschwörungstheorien

Nach viel kritisiertem Israel-Hass-Video: Jetzt spricht Dieter Hallervorden

Der Schauspieler weist die Kritik an seiner Veröffentlichung zurück

 18.04.2024

Venedig

Israelhasser demonstrieren bei Kunstbiennale

Die Demonstranten forderten einen Boykott israelischer Künstler

 18.04.2024

Klassik

Eine Liebeserklärung an die Mandoline

Der israelische Musiker Avi Avital verleiht Komponisten wie Bach oder Vivaldi einen unverwechselbaren neuen Touch

von Christine Schmitt  18.04.2024