Antisemitismus

Kanye behauptet, Juden wieder zu lieben

Kanye West Foto: picture alliance / empics

So simpel kann es offenbar sein: Einfach einen Film mit einem jüdischen Schauspieler gucken, und schon ist man vom Antisemitismus befreit. Das zumindest scheint eine aktuelle Äußerung des US-Rappers Kanye West zu suggerieren.

»Als ich Jonah Hill in 21 Jump Street sah, mochte ich jüdische Menschen wieder«, schrieb West, der seinen Namen offiziell in Ye ändern ließ, am Samstag auf Instagram. »Niemand sollte seine Wut auf ein oder zwei Personen in Hass auf Millionen unschuldiger Menschen umwandeln.« Gleichzeitig verwahrt sich West offenbar dagegen, als Antisemit bezeichnet zu werden. Kein Christ könne so bezeichnend werden, »wissend, dass Jesus Jude war«.

Abschließend wandte er sich an denjenigen, dem er seinen wundersamen Wandel angeblich verdankt: »Jonah Hill, ich liebe dich.«

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Wegen seiner Aussagen über Juden und den Nationalsozialismus steht West heftig in der Kritik. Nachdem er im Oktober vergangenen Jahres auf Twitter geschrieben hatte, dass er auf »Death con 3″ gegenüber jüdischen Menschen« gehe, was als Kriegserklärung gemeint war, wurde er bei dem Kurznachrichtendienst gesperrt. Später legte West noch nach und sprach von einer mächtigen »jüdischen Lobby«, die ihm schaden wolle, und schockierte mit Aussagen wie »Ich mag Hitler«.

Vermögen Seine plötzliche Liebe zu den Juden durch die Highschool-Komödie »21 Jump Street« ist mehr als fraglich. Ein wichtigerer Grund dürften die ökonomischen Einbußen sein, die Wests Aussagen für ihn mit sich brachten. So kündigte etwa der deutsche Sportartikelhersteller Adidas auf öffentlichen Druck hin einen lukrativen Vertrag mit dem US-Amerikaner. Unter anderem deshalb wurde Wests Vermögen von vom Wirtschaftsmagazin »Forbes« vor kurzem deutlich niedriger beziffert als noch im Vorjahr: Statt über zwei Milliarden Dollar soll es nun knapp eine betragen.

Die israelische Armee (IDF) griff Wests Instagram-Post mittlerweile auf humoristische Weise auf. »Nasrallah, wir schlagen vor, Sie sehen sich 21 Jump Street an«, adressierte die IDF auf Twitter den Anführer der libanesischen Terror-Miliz Hisbollah. »Es ist erwiesen, dass es hartnäckige Gemüter umstimmen kann.« js

Andrea Kiewel

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