Deutsche Nationalbibliothek

Jüdische Zeitschriften aus NS-Zeit nun im Internet zugänglich

Foto: Israel-Museum

Viele jüdische Zeitschriften und Zeitungen aus der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland sind nun im Internet zugänglich. Insgesamt seien 1436 Hefte von 26 Periodika mit 24.778 Seiten digitalisiert und für die Veröffentlichung im Internet lizenziert worden, teilte die Deutsche Nationalbibliothek am Dienstag in Frankfurt am Main mit. In der NS-Zeit erschienene jüdische Periodika seien eine wichtige Quelle für die Erforschung des Lebens und Leidens der jüdischen Gemeinschaft während der Hitler-Diktatur.

Ab 1997 wurden die jüdischen Periodika im Bestand des »Deutschen Exilarchivs 1933-1945« der Nationalbibliothek digitalisiert - mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), wie es hieß. Für die »exklusive« und »rechtssichere« Veröffentlichung der Digitalisate im Internet habe die Deutsche Nationalbibliothek nun mit der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und dem Deutschen Patent- und Markenamt einen Arbeitsablauf für die Lizenzierung vergriffener Periodika entwickelt. Damit könnten die jüdischen Periodika »wieder weltweit zugänglich gemacht werden«, hieß es.

Die Zeitschriften und Zeitungen seien meist als Organe von Selbsthilfeeinrichtungen der jüdischen Gemeinschaft veröffentlicht worden. »Sie sind als eine direkte Antwort auf die Verfolgung durch das NS-Regime zu verstehen«, hieß es. Die wichtigsten Periodika habe die Deutsche Nationalbibliothek nun gemeinsam mit der DFG digitalisiert und erschlossen.

Der Onlinezugang könne für die Exilforschung wie für Pädagogen und Journalisten von Interesse sein. Auch Privatpersonen, die etwa nach Spuren von Familienangehörigen suchen, könnten in den Veröffentlichungen Hinweise finden.

Das Projekt »Jüdische Periodika in NS-Deutschland« umfasst unter anderem Ausgaben der folgenden Zeitschriften: Das »Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin«, die Zeitung »Jüdische Auswanderung: Korrespondenzblatt über Auswanderungs- und Siedlungswesen«, das »Jüdisches Nachrichtenblatt« und die »Monatsblätter des jüdischen Kulturbundes Bezirk Rhein Main«. kna

Alexander Estis

»Ich bin Pessimist – aber das wird bestimmt bald besser«

Der Schriftsteller über die Folgen der Kriege in der Ukraine und Nahost, Resilienz und Schreiben als Protest

von Ayala Goldmann  12.12.2024

Kino

Film-Drama um Freud und den Lieben Gott

»Freud - Jenseits des Glaubens« ist ein kammerspielartiges Dialogdrama über eine Begegnung zwischen Sigmund Freud und dem Schriftsteller C.S. Lewis kurz vor dem Tod des berühmten Psychoanalytikers

von Christian Horn  12.12.2024

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Dezember bis zum 18. Dezember

 12.12.2024

London

Hart, härter, Aaron Taylor-Johnson

Ein Marvel-Schurke zu sein, ist körperlich extrem anstrengend. Dies räumt der jüdische Darsteller nach dem »Kraven The Hunter«-Dreh ein

 11.12.2024

PEN Berlin

»Gebot der geistigen und moralischen Hygiene«

Aus Protest gegen Nahost-Resolution: Susan Neiman, Per Leo, Deborah Feldman und andere verlassen den Schriftstellerverein

 11.12.2024

Medien

»Stern«-Reporter Heidemann und die Hitler-Tagebücher

Es war einer der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der »Stern« vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr »Entdecker« ist nun gestorben

von Ann-Kristin Wenzel  10.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Glosse

Der Rest der Welt

»Mein kleiner grüner Kaktus« – ein Leitfaden für Frauen von heute

von Nicole Dreyfus  10.12.2024

Gelsenkirchen

Bayern-Trainer Kompany: Daniel Peretz genießt mein Vertrauen

Daniel Peretz soll Manuel Neuer bis zum Jahresende im Bayern-Tor vertreten. Trainer und Mitspieler vertrauen dem Israeli. Neuer könnte in einem Monat in Gladbach zurückkehren

 10.12.2024