Corona-Pandemie

Zwischen Öffnung und Dauerlockdown

Bis auf Weiteres geschlossen: das Jüdische Museum Berlin Foto: imago/Schöning

Der Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Regierungschefs der Länder vom 3. März ließ Hoffnung aufkeimen. Ab dem 8. März wurde, sofern die Sieben-Tage-Inzidenz in den jeweiligen Ländern und Regionen stabil unter 50 liegt, die Öffnung von Museen und Galerien möglich.

Und tatsächlich durften viele Museen und Ausstellungshäuser in ganz Deutschland nach einer viermonatigen pandemiebedingten Winterpause wieder ihre Türen öffnen. Auch einige Jüdische Museen empfingen wieder Besucher, oft unter Voraussetzung einer namentlichen Anmeldung und eines Zeitfenster-Tickets.

ESSEN Das gilt etwa für die Alte Synagoge Essen. Das Kulturinstitut im Ruhrgebiet bleibt unter verschärften Hygieneregeln geöffnet. Eine Voranmeldung, das Tragen einer medizinischen Maske sowie ein tagesaktueller negativer Corona-Test sind für einen Besuch notwendig, heißt es auf der Webseite.

Die Dauerausstellung in der Alten Synagoge beleuchtet fünf Kapitel: Quellen jüdischer Traditionen, Jüdische Feste, den Jüdischen »Way of Life«, die Geschichte des Hauses sowie die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Essen.

Der jüngste Anstieg der Infektionszahlen führte in einigen Bundesländern zur abermaligen Schließung der Museen.

Die Bund-Länder-Beschlüsse vom 3. März sahen indes auch eine sogenannte »Notbremse« vor, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen 100 übersteigt. Der jüngste deutliche Anstieg der Corona-Infektionszahlen führte dazu, dass einige Bundesländer die »Notbremse« zogen und die Museen und Galerien wieder schlossen.

FRANKFURT Das Jüdische Museum Frankfurt öffnete am 11. März wieder seine Türen. Die neu konzipierte Dauerausstellung »Wir sind Jetzt. Jüdisches Frankfurt von der Aufklärung bis zur Gegenwart« und die Wechselausstellung »Die weibliche Seite Gottes« konnten mit einem Zeitfensterticket besichtigt werden. Seit Montag ist das Museum wieder geschlossen – voraussichtlich bis zum 18. April.

Die Ausstellung »Die weibliche Seite Gottes« präsentiert kulturhistorische Objekte und Kunstwerke zu weiblichen Elementen in den jüdischen, christlichen und islamischen Gottesvorstellungen. Sie ist noch bis zum 27. Juni zu sehen.

Wer nicht auf ihre abermalige Wiedereröffnung warten möchte, kann sich auf der Museumswebseite eine sechsteilige Videoserie ansehen, in der Direktorin Mirjam Wenzel und Sammlungsleiterin Eva Atlan über einzelne Kapitel der Ausstellung sprechen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In einer weiteren Videoreihe stellen sechs Guides ihre Lieblingsobjekte aus der Museumssammlung vor. Im April bietet das Jüdische Museum Frankfurt zudem mehrere öffentliche Zoom-Führungen durch die neue Dauerausstellung im Rothschild-Palais an.

BERLIN Das Jüdische Museum Berlin hatte auf eine Öffnung verzichtet. Es bleibt »bis auf Weiteres« geschlossen, wie auf der Webseite zu lesen ist. Dort bietet das Museum die Reihe »Live aus dem JMB« an. In digitalen Führungen von je 30 Minuten werden unterschiedliche Räume der 2020 wiedereröffneten Dauerausstellung erkundet.

Im »Online-Schaukasten« werden Projekte und Features zur Arbeit des Museums präsentiert, darunter ein Interview mit Cilly Kugelmann, Chef­kuratorin der neuen Dauer­ausstellung.

Wann das Jüdische Museum Berlin wieder seine Türen für Besucher öffnet, ist unterdessen unklar. Fest steht lediglich, dass der Eintritt für die Dauerausstellung dann frei sein wird. Das hatte das Museum am 22. Februar angekündigt.

MÜNCHEN Das Jüdische Museum München hatte längere Zeit seine Türen geöffnet. Bedingung für einen Eintritt war die Verwendung einer FFP2-Maske. Doch ab dem heutigen Montag musste das Museum corona-bedingt wieder seine Türen schließen.

Das Museum würde dieser Tage neben seiner Dauerausstellung eigentlich die Ausstellung »Stimmen_Orte_Zeiten« zur Münchner jüdischen Geschichte und Gegenwart auch die Sonderausstellung »Im Labyrinth der Zeiten« zeigen.

Zu sehen sind 18 Objekte, die Mordechai W. Bernstein (1905–1966), Mitarbeiter des »Jüdischen Wissenschaftlichen Instituts« (YIVO), von 1948 bis 1951 auf einer Reise zu etwa 800 Orten auf der Suche nach Überresten von Spuren deutsch-jüdischer Kultur sicherte.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Musik

»Piano Man« verlässt die Bühne: Letztes Billy-Joel-Konzert

Eine Ära geht zuende: Billy Joel spielt nach zehn Jahren vorerst das letzte Mal »Piano Man« im New Yorker Madison Square Garden. Zum Abschied kam ein Überraschungsgast.

von Benno Schwinghammer  26.07.2024

Zahl der Woche

16 Sportarten

Fun Facts und Wissenswertes

 26.07.2024

Lesen!

Ein gehörloser Junge und die Soldaten

Ilya Kaminsky wurde in Odessa geboren. In »Republik der Taubheit« erzählt er von einem Aufstand der Puppenspieler

von Katrin Diehl  25.07.2024

Ruth Weiss

»Meine Gedanken sind im Nahen Osten«

Am 26. Juli wird die Schriftstellerin und Journalistin 100 Jahre alt. Ein Gespräch über ihre Kindheit in Südafrika, Israel und den Einsatz für Frauenrechte

von Katrin Richter  25.07.2024

Streaming

In geheimer Mission gegen deutsche U-Boote

Die neue Action-Spionagekomödie von Guy Ritchie erinnert an »Inglourious Basterds«

von Patrick Heidmann  25.07.2024

Bayreuth

Das Haus in der Wahnfriedstraße

Die Debatten um Richard Wagners Judenhass gehen in eine neue Runde. Nun steht sein antisemitischer Schwiegersohn Houston Stewart Chamberlain im Fokus

von Axel Brüggemann  25.07.2024

Sehen!

»Die Ermittlung«

Der Kinofilm stellt den Aussagen der Zeugen die Ausflüchte der Angeklagten gegenüber

von Ayala Goldmann  25.07.2024

Kommentar

Der »Spiegel« schreibt am eigentlichen Thema vorbei

In seiner Berichterstattung über das Abraham-Geiger-Kolleg konstruiert das Magazin eine Konfliktlinie

von Rebecca Seidler  25.07.2024 Aktualisiert

Literatur

Dieses Buch ist miserabel. Lesen Sie dieses Buch!

Eine etwas andere Kurzrezension von Ferdinand von Schirachs Erzählband »Nachmittage«

von Philipp Peyman Engel  24.07.2024 Aktualisiert