Frankfurt

Jüdische Filmtage legen Fokus auf Osteuropa

Mit »Der Russe ist einer, der Birken liebt« wird das Filmfestival am 4. September eröffnet. Foto: Port au Prince Pictures

Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main gibt vom 4. bis 18. September einen Überblick über die Vielfalt des zeitgenössischen jüdischen Filmschaffens. Es sind 25 Filmvorführungen, Lesungen, Konzerte und ein Workshop im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum und in ausgewählten Programmkinos geplant. Unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs liege der Fokus auf ukrainischen, postsowjetischen und osteuropäischen jüdischen Lebenswelten.

Eröffnet werden die Filmtage am 4. September mit Pola Becks Literaturverfilmung »Der Russe ist einer, der Birken liebt« nach Olga Grjasnowas gleichnamigem Debütroman. Eines der schlimmsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts nimmt am 7. September Sergei Loznitsa anhand deutsch-sowjetischer Archivaufnahmen in »Babyn Jar. Kontext« in den Blick.

In einer musikalisch eingerahmten szenischen Lesung erzählt Alice Brauner am 11. September die bewegte Lebensgeschichte ihrer Eltern, des legendären Filmproduzenten Artur »Atze« Brauner und seiner Frau Maria.

Unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs liegt der Fokus auf ukrainischen, postsowjetischen und osteuropäischen jüdischen Lebenswelten.

Auch die Vielseitigkeit des israelischen Films spiegelt sich im Festivalprogramm wider: »April 7, 1980« handelt von einer Nacht kurz vor dem Pessach-Fest, in der Terroristen in einen Kibbuz eindrangen, um Geiseln zu nehmen. Der Film feiert am 4. September seine Deutschlandpremiere in Anwesenheit des in Frankfurt lebenden Regisseurs und Trägers des Hessischen Filmpreises, Nadav Schirman.

In der Dokumentation »Grossman« (6. September) gewährt einer der renommiertesten Schriftsteller Israels, David Grossman, Einblicke in sein Leben, Denken und Schaffen.

Die Jüdischen Kulturwochen in Frankfurt sind 1980 auf Initiative von Michel Friedman und dem damaligen Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann (SPD) entstanden und seitdem fester Bestandteil des Kulturprogramms der Jüdischen Gemeinde und der Stadt. Die Jüdischen Kulturwochen finden im jährlichen Wechsel mit den Jüdischen Filmtagen statt.

Programm der Filmtage: https://juedische-filmtage.com/

Rachel Aviv

Recht auf eigene Realität

Erstmals erscheinen Texte der amerikanischen Kolumnistin zu ethischen Fragen der Psychiatrie gesammelt auf Deutsch

von Katrin Diehl  27.03.2025

Todestag

Wenn Worte überleben - Vor 80 Jahren starb Anne Frank

Gesicht der Schoa, berühmteste Tagebuch-Schreiberin der Welt und zugleich eine Teenagerin mit alterstypischen Sorgen: Die Geschichte der Anne Frank geht noch heute Menschen weltweit unter die Haut

von Michael Grau, Michaela Hütig  27.03.2025

Leon de Winter

Plötzlich Jude

Im neuen Roman verliert der Protagonist den Glauben an alles Rationale – auch weil er auf einen Hund trifft

von Ralf Balke  27.03.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Auf das Innere kommt es an: Warum ich auf Buchumschläge verzichte

von Katrin Richter  27.03.2025

Dmitrij Kapitelman

Kitt der Diaspora

Die Liebe zur russischen Sprache nimmt im neuen Roman eine zentrale Rolle ein – der Angriff auf die Ukraine ist stets als dunkler Schatten präsent

von Eugen El  27.03.2025

Slata Roschal

Lyrik oder Prosa?

Warum nicht beides, dachte die Autorin – und erweist sich als geschickte Wanderin zwischen den Welten

von Frank Keil  27.03.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. März bis zum 2. April

 27.03.2025

Berlin

Hans Rosenthal entdeckte Show-Ideen in Fabriken

Zum 100. Geburtstag des jüdischen Entertainers erzählen seine Kinder über die Pläne, die er vor seinem Tod noch hatte. Ein »Dalli Dalli«-Nachfolger lag schon in der Schublade

von Christof Bock  27.03.2025

Imanuels Interpreten (7)

Peter Herbolzheimer: Der Bigband-Held

Der jüdische Posaunist, Komponist, Arrangeur, Bandleader und Produzent rettete Bigbands, gründete seine eigene und wurde Jazz-Rock-Pionier. Heute ist sein 15. Todestag

von Imanuel Marcus  27.03.2025