Sehen!

Juden in Westfalen

»Heimatkunde. Westfälische Juden und ihre Nachbarn« heißt eine neue Ausstellung, die im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten bis Mitte Mai 2015 zu sehen ist. Sie widmet sich ausgewählten Phasen und Erfahrungen des Zusammenlebens von Juden und Nichtjuden in Westfalen.

Dabei werden Bedingungen der Sesshaftwerdung und des Erwerbs von Bürgerrechten sichtbar gemacht wie die verschiedenen jüdischen Wege der Integration und die sich wandelnden Identitätsentwürfe in diesen Prozessen. Welchen Gebrauch machten jüdische Bürger von ihren Mitgestaltungsrechten in Städten und Regionen Westfalens? Welche Entwicklungen führten zur Aberkennung dieser Rechtspositionen? Wie reagierten westfälische Juden auf den Rückfall der 30er-Jahre sowie das Exil, und wie blicken Juden heute auf die Heimat Westfalen?

nachbarschaft Jüdisches Engagement in Städten und Gemeinden, die jüdische Beteiligung an der Herausbildung regionaler Identitäten und Kulturzeugnisse werden an Personen exemplifiziert – Schlachter, Kaufleute, Dichter, Soldaten, Wandergesellen, Sammler, Flüchtlinge, Rennfahrer, Schützenkönige.

Die nachbarschaftliche Nähe als Chance und Gefährdung der jüdischen Minderheit wird ebenso in den Blick gerückt wie der Umgang mit Heimatverlust und mehrfacher Heimat. Elf Juden, die in Westfalen geboren wurden oder hier eingewandert sind, äußern sich in kurzen Interviews zum Thema Heimat. Der Dorstener Fotograf Axel Baumgärtel gestaltete dazu Porträts, die die Videoinstallation ergänzen.

»Wir wollen mit ›Heimatkunde‹ nicht eine ›gute alte Zeit‹ beschwören und deren Wiederkehr«, schreiben die Ausstellungsmacher. »Aber wir zeigen jüdische Westfalen als Mitgestaltende, die über die geistig stets gegenwärtigen Katastrophen des 20. Jahrhunderts hinweg ihre Spuren hinterlassen haben.« ja

»Heimatkunde. Westfälische Juden und ihre Nachbarn«. Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten, bis Mai 2015

www.jmw-dorsten.de

Humor

Ausstellung »#Antisemitismus für Anfänger« eröffnet

Das Stuttgarter Haus der Geschichte zeigt eine sehr sehenswerte Ausstellung

 02.10.2023

Glosse

Warum Israelis die mit großem Abstand nervigsten Touristen überhaupt sind

Ein Erfahrungsbericht

von Ralf Balke  02.10.2023

Katarzyna Wielga-Skolimowska

»Die documenta muss die meiste Arbeit selbst leisten«

Die Leiterin der Kulturstiftung des Bundes über die Zukunft der Weltkunstschau in Kassel und wie der Kulturbetrieb mit der antisemitischen BDS-Bewegung umgehen sollte

von Ayala Goldmann  02.10.2023

Fernsehen

»Babylon Berlin«: Neue Staffel wirft Blick auf Judenhass

Die Unterwelt fechtet einen Krieg um die Vorherrschaft in der Hauptstadt aus

von Julia Kilian  01.10.2023

TV-Kritik

Sagenhaftes Unbehagen

Im ZDF diskutierten Gregor Gysi, Deborah Feldman und Manfred Lütz über Gott und die Welt - und über Israel

von Michael Thaidigsmann  29.09.2023

Zahl der Woche

800 Quadratmeter

Fun Facts und Wissenswertes

 29.09.2023

Verriss

Toxisch

Deborah Feldmans neues Buch »Judenfetisch« strotzt vor Israelhass – verwurzelt im Antizionismus der Satmarer Sekte, in der die Autorin aufwuchs

von Daniel Killy  28.09.2023 Aktualisiert

Film

Inszenatorisches Understatement

Barbara Albert hat sich an Julia Francks »Die Mittagsfrau« gewagt

von Jonathan Guggenberger  28.09.2023

Mark Ivanir

»Den Nazis eine reinhauen«

Ein Interview mit dem Schauspieler über seine Rolle als jüdischer Gangster in der vierten Staffel von »Babylon Berlin«

von Ayala Goldmann  28.09.2023