Erfurter Goldschatz

Judaistin forscht zu Artefakten

Über diesen Schlüssel will Merav Schnitzer mehr erfahren. Foto: Brigitte Stefan, TLDA

Ein silberner Schlüssel aus dem Erfurter Goldschatz beschäftigt die israelische Forscherin Merav Schnitzer. Die erste »Judaistin in Residence« am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt wolle erforschen, warum jüdische Frauen des Mittelalters am Schabbat derartige Schmuckstücke trugen, teilte eine Sprecherin der Stadt am Montag mit.

Kontext Schnitzer, Stipendiatin am Goldstein-Goren-Diaspora-Forschungszentrum der Universität Tel Aviv, erhoffe sich von ihrem Forschungsaufenthalt neue Erkenntnisse zur Funktion und Bedeutung silberner Schlüssel im jüdischen Kontext, hieß es.

Am 26. Februar stellt Schnitzer nach Angaben der Stadtsprecherin Details ihrer Forschungen in der Alten Synagoge vor. Dazu würden auch Claudia Bergmann, Theologin am Research Centre »Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart« der Universität Erfurt, und Maria Stürzebecher, die Beauftragte der Stadt für das Unesco-Welterbe, erwartet.

Hochzeitsring Erfurts Jüdischer Goldschatz wurde 1998 bei Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe zur Alten Synagoge in der Innenstadt entdeckt. Er hat ein Gesamtgewicht von 28 Kilogramm und enthält unter anderem 3141 Silbermünzen sowie über 700 zum Teil mit Edelsteinen besetzte Einzelstücke gotischer Goldschmiedekunst. Prunkstück ist ein Hochzeitsring mit einem Abbild des Jerusalemer Tempels.

Besitzer des Schatzes soll der jüdische Bankier Kalman von Wiehe gewesen sei. Nach dem Stand der Forschung versteckte er seine Wertsachen vor dem Pest-Pogrom am 21. März 1349. Dabei wurde die gesamte Jüdische Gemeinde der Stadt Erfurt ausgelöscht.  epd

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