Jüdisches Filmfestival

JFBB-Direktor will Juden nicht nur als Opfer zeigen

Bernd Buder, Programmdirektor des Jüdischen Filmfestivals Berlin Brandenburg Foto: picture alliance/dpa

Der Direktor des Jüdischen Filmfestivals Berlin Brandenburg (JFBB), Bernd Buder, möchte mit den für dieses Jahr ausgewählten Filmen keine Klischees bedienen. »Wir wollen Juden nicht immer nur als Opfer zeigen«, sagte Buder Donnerstagabend dem Privatsender n-tv. Er sei gegen Filme, die einen belehren.

»Ein guter Film stellt Fragen und regt zum Nachdenken an«, so Buder. »Wir werden oft auf die Themen Schoah und Nahostkonflikt reduziert. Und Filme über die Schoah erzählen oft jüdische Familiengeschichten und sind auch in Dramaturgie, Aufbau und Musik ähnlich.«

Lesen Sie auch

Alle Facetten

Buder betont, dass das JFBB kein israelisches Filmfestival sei, sondern ein jüdisches. »Israel ist der wichtigste Zufluchtsort für Juden auf der Welt. Es gibt arabische und christliche Israelis, aber Israel ist zu großen Teilen ein jüdisches Land. Insofern kann sich ein jüdisches Filmfestival von Israel nicht lösen.«

Das Filmfestival wolle aber alle Facetten der jüdischen Gegenwart, Geschichte und Zukunft zeigen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind laut Buder erhöht worden. Angst vor einem Terroranschlag schwinge aber heute zu jeder Zeit an jedem öffentlichen Ort mit.

Das JFBB hat am Dienstag begonnen und findet noch bis Sonntag statt. Gezeigt werden insgesamt 71 Filme, von denen 27 aus Israel kommen. Die Spielstätten sind in Berlin, Potsdam, Frankfurt (Oder), Eberswalde, Oranienburg und Cottbus. Das JFBB feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen. kna

Literatur

Leichtfüßiges von der Insel

Francesca Segals Tierärztin auf »Tuga«

von Frank Keil  21.10.2024

Berlin

Jüdisches Museum zeigt Oppenheimers »Weintraubs Syncopators«

Es ist ein Gemälde der Musiker der in der Weimarer Republik berühmten Jazzband gleichen Namens

 21.10.2024

Europa-Tournee

Lenny Kravitz gibt fünf Konzerte in Deutschland

Der Vorverkauf beginnt am Mittwoch, den 22. Oktober

 21.10.2024

Geistesgeschichte

Entwurzelte Denker

Steven Aschheim zeigt, wie deutsch-jüdische Intellektuelle den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts begegneten

von Jakob Hessing  21.10.2024

Heideroman

Wie ein Märchen von Wölfen, Hexe und Großmutter

Markus Thielemann erzählt von den Sorgen und Ängsten eines jungen Schäfers in der norddeutschen Provinz

von Tobias Kühn  21.10.2024

Nachruf

Mentor und Mentsch

Hannah M. Lessing erinnert sich an den verstorbenen israelischen Holocaust-Forscher Yehuda Bauer

von Hannah M. Lessing  21.10.2024

Sam Sax

Apokalyptisch in New York

Der queere Coming-of-Age-Roman »Yr Dead« beschreibt eine Selbstverbrennung

von Katrin Diehl  20.10.2024

Tatort

Alte Kriegsverbrechen und neue Zivilcourage

Im neuen Murot-»Tatort« findet ein Kriminalfall im Zweiten Weltkrieg in die Gegenwart. Und Hauptdarsteller Ulrich Tukur treibt doppeltes Spiel

von Andrea Löbbecke  20.10.2024

Buchmesse

Friedenspreis des deutschen Buchhandels für Anne Applebaum

Als die Historikerin Anne Applebaum in Frankfurt mit dem Buchhandels-Friedenspreis geehrt wurde, richtete sie einen dramatischen Appell an die Welt

von Christiane Laudage, Christoph Arens, Volker Hasenauer  20.10.2024