Ehrung

Internationales Auschwitz Komitee zeichnet Igor Levit aus

Der Pianist Igor Levit 2019 in Köln Foto: imago images / Future Image

Der Star-Pianist Igor Levit (32) wird für sein Engagement gegen Judenfeindlichkeit und rechtsextremen Hass vom Internationalen Auschwitz Komitee mit der »Gabe der Erinnerung« geehrt. »Als Mensch, Künstler und Europäer stellt sich Igor Levit mit Mut, Kreativiät und Lebensfreude antisemitischem und rechtsextremem Hass entgegen und verteidigt die Werte der Demokratie«, sagte der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Mittwoch. Die Auszeichnung soll an diesem Sonntag in Berlin überreicht werden.

Levit spreche zudem offen von der Angst, die er empfinde, seit man ihn selbst mit Mord bedroht habe, erklärte Heubner. Der Pianist wolle sich dennoch von dieser Angst und der Drohung durch rechte und rassistische Kräfte nicht einschüchtern lassen. Levit hatte Ende vergangenen Jahres öffentlich gemacht, dass ihm Mitte November ein antisemitisch begründeter Mordanschlag bei einem konkreten Konzert angedroht worden sei.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei der »Gabe der Erinnerung« handelt es sich um eine von der französischen Künstlerin Michele Deodat angeregte Skulptur. Sie ist dem umgedrehten »B« im Schriftzug »Arbeit macht frei« über dem Eingang zum ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz nachempfunden. Häftlinge hatten ihren Protest gezeigt, indem sie das »B« - von den Nazis unbemerkt - auf den Kopf stellten.

Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Papst Franziskus, der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Der in Russland geborene Musiker Igor Levit gilt als einer der bedeutendsten Pianisten seiner Generation. Zuletzt hat er alle Beethoven-Sonaten eingespielt. Zugleich ist er zu einer prominenten politischen Stimme geworden, da er sich immer wieder zu Themen wie Antisemitismus, Rassismus und Zivilcourage äußert.  kna

Berlin

Zwischen Glamour und Gaza: Die Berlinale zum Mitreden

Hollywoodstars wie Timothée Chalamet und Robert Pattinson kommen zu Deutschlands größtem Filmfestival. Auch sonst verspricht die Berlinale viel Gesprächsstoff - darunter politisch brisante Filme

von Sabrina Szameitat  12.02.2025

Film

Das Erbe des Rudolf Höß

Die Doku »Der Schatten des Kommandanten« ist eine wichtige Ergänzung zu Jonathan Glazers Spielfilm »The Zone Of Interest«

von Ayala Goldmann  12.02.2025 Aktualisiert

Berlinale

»Ich werde mich entschuldigen«

Die neue Berlinale-Chefin verspricht ein Filmfestival mit Haltung. Tricia Tuttle im Interview über den Skandal des vergangenen Jahres und Debattenkultur

von Sophie Albers Ben Chamo  11.02.2025

London

Harrison Ford darf in seinen Filmen selten Bart tragen

Er hat eines der bekanntesten Gesichter Hollywoods. Jetzt hat der jüdische Darsteller verraten, warum er meistens gut rasiert vor der Kamera steht

 11.02.2025

USA

»Ich liebe Hitler«: Kanye West verbreitet erneut Judenhass

Juden seien nicht vertrauenswürdig, schreibt der Musiker, dessen offizieller Name nun Ye lautet

 10.02.2025

Meinung

Antisemitismus an Kunsthochschulen: Eine Kultur des Wegschauens

Die Serie antisemitischer Vorfälle an Ausbildungsstätten für angehende Künstler reißt nicht ab. Warum sind die Hochschulen offenkundig außerstande, das Problem in den Griff zu kriegen?

von Klemens Elias Braun  10.02.2025

Sehen!

»Kleider machen Leute«

Im Staatstheater Cottbus wurde jetzt Alexander Zemlinskys Oper in der Fassung von 1913 uraufgeführt

von Maria Ossowski  10.02.2025

TV-Tipp

Der andere Taxi Driver

Arte zeigt den Thriller »A Beautiful Day« der Regisseurin Lynne Ramsay mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle

von Kathrin Häger  09.02.2025

Analyse

Der nette Salafist?

Was von Syriens Interimspräsident Ahmad al-Sharaa zu erwarten ist – auch im Verhältnis zu Israel

von Tom Khaled Würdemann  10.02.2025 Aktualisiert