Hören!

Hollywood-Sound

Daniel Hopes neues Album ist eine Hommage an emigrierte europäische Komponisten in den USA

von Christine Schmitt  20.10.2014 18:47 Uhr

Meister der Guarneri-Geige: Daniel Hope Foto: Deutsche Grammophon/ Universal Music 2014

Daniel Hopes neues Album ist eine Hommage an emigrierte europäische Komponisten in den USA

von Christine Schmitt  20.10.2014 18:47 Uhr

Wer schwelgerische Sounds, große Gefühle und viel Pathos mag, dem dürfte das Album Escape to Paradise – The Hollywood Album gut gefallen. Daniel Hope, erfolgreicher Geigenvirtuose, Buchautor und Filmemacher, widmet seine neue CD dem legendären »Hollywood-Sound« der 40er-Jahre. Mit seinem intensiven Spiel auf einer Guarneri-Geige aus dem Jahr 1742 gelingt es ihm, die Essenz dieser traumumwehten Musik einzufangen.

oscars Vor 15 Jahren hatte Hope mit den Alben Forbidden Music und Terezin Theresienstadt sowie der Dokumentation Refuge in Music: Theresienstadt an jüdische Komponisten in dem Lager erin-nert, die in ihrer Musik Zuflucht suchten: Pavel Haas, Erwin Schulhoff, und Viktor Ullmann. Damals kam ihm die Idee, auch die Werke von jüdischen Komponisten zu bündeln, die vor den Nazis aus Europa ins kalifornische Exil geflohen waren und dort mit dem Komponieren von Filmmusik ihr Geld verdienten: Erich Wolfgang Korngold, Mario Castelnuovo Tedesco, Eric Zeisl und Miklos Rószka prägten den »Hollywood-Sound« und wurden mit Oscars ausgezeichnet.

Im Zentrum der CD steht Korngolds Violinkonzert, das er nach seinen ersten Erfolgen in Hollywood für den Stargeiger Jascha Heifetz schrieb. Hope schwelgt regelrecht in den Motiven, die Korngold aus seinen Filmmusiken aufgriff, und kommt mit den technischen Schwierigkeiten wie hohen Flageoletts und ungemütlichen Doppelgriffen bestens zurecht.

Klassiker wie »As time goes by« und unbekanntere Stücke wie »Sea Murmurs« oder »Tränen in der Geige« gibt es zu entdecken. Hope präsentiert auch Komponisten von heute, die in der Tradition des »Hollywood-Sounds« stehen, wie Thomas Newman und John Williams (Schindlers Liste).

Sein Freund Sting steuert einen eigenen Song, »The Secret Marriage« bei, der auf einer Melodie von Hanns Eisler basiert; Max Raabe singt Kurt Weill.

Daniel Hope »Escape to Paradise – The Hollywood Album«. Deutsche Grammophon/Universal Music 2014. 1 CD 17,99 €

"National Medal of Arts"

Julia Louis-Dreyfus von Joe Biden geehrt

Die legendäre jüdische Komikerin wurde unter anderem durch »Seinfeld« und »Veep« bekannt

 22.03.2023

Berlin

Ausstellung zu Fotografie im Holocaust

Die Fotos wurden aus den USA, Europa und Israel zusammengetragen

 22.03.2023

Pantomime

»Schauspieler der Stille«

Marcel Marceau wurde heute vor 100 Jahren geboren

von Barbara Just  22.03.2023

Porträt

Geschichte zurückgeben

Floriane Azoulay ist Direktorin der Arolsen Archives – sie hilft Schoa-Überlebenden und deren Nachkommen, Familienschicksale zu erforschen

von Anja Bochtler  21.03.2023

Jubiläum

»Wir haben uns der Diversität verschrieben«

Sonja Lahnstein-Kandel über 50 Jahre Universität Haifa, den Deutschen Fördererkreis und Chancengleichheit

von Lilly Wolter  21.03.2023

Musik

Das letzte Einhorn?

Popstar Noa Kirel tritt mit »Unicorn« für Israel beim Eurovision Song Contest an

von Sophie Albers Ben Chamo  21.03.2023

USA

»National Medal of Arts« für Julia Louis-Dreyfus

Präsident Joe Biden will die Schauspielerin und Comedienne auszeichnen

 21.03.2023

Debatte

Metropoltheater setzt umstrittenes Stück »Vögel« endgültig ab

Nach einer aufgeheizten Debatte mit Antisemitismusvorwürfen sollte das Drama eigentlich am 26. März in München wieder aufgenommen werden

 19.03.2023

Film

»Ich erreiche Frauen überall«

Die schweizerisch-israelische Schauspielerin Naomi Krauss verkörpert die Hauptrolle in »Faraway« – die Netflix-Komödie landete weltweit auf Platz zwei

von Ayala Goldmann  19.03.2023