München

»Herausragender Wissenschaftler und Querdenker«

Ausgezeichnet: Michael Wolffsohn, emeritierter Professor für Neuere Geschichte der Universität der Bundeswehr München (r.) Foto: Till Eitel

Der Historiker Michael Wolffsohn ist am Montagabend bei der Gala der Wissenschaften in München als »Hochschullehrer des Jahres« ausgezeichnet worden. Der Deutsche Hochschulverband (DHV) verlieh den mit 10.000 Euro dotierten Preis an den emeritierten Professor für Neuere Geschichte der Universität der Bundeswehr München.

DHV-Präsident Bernhard Kempen würdigte Wolffsohn als »herausragenden Wissenschaftler, Publizisten und Querdenker«, der den Beruf des Professors stets vom lateinischem »profiteri« (bekennen) verstanden habe: »Wolffsohn findet klare Worte, auch wenn die Gefahr besteht, sich unbeliebt zu machen. Auf die kulturelle Diskussion in Deutschland übt er durch sein Auftreten in der Öffentlichkeit großen Einfluss aus.«

gartenstadt atlantic Zudem werde Wolffsohn auch für sein Engagement bei der Restaurierung der Berliner Gartenstadt Atlantic geehrt, einem Vorzeigeprojekt für ein Miteinander der Kulturen und Religionen, so Kempen.

In seiner Rede dankte Wolffsohn dafür, dass mit ihm »ein politisch selten korrekter Wissenschaftler« auszeichnet wurde, das gebe besonders jungen Kollegen Mut, unbequeme und doch richtige Wege zu gehen. Und er könne sich keine schönere sowie ehrenvollere Auszeichnung für das Projekt der Gartenstadt Atlantic denken. »Dass die Jury des Deutschen Hochschulverbandes auf diese Weise die Synthese aus Wissenschaft und angewandter Ethik erkannt, benannt und geehrt hat, finde ich famos«, sagte Wolffsohn. Er kündigte an, das Preisgeld der gemeinnützigen Lichtburg-Stiftung zu spenden.

Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland. Als Hochschullehrer des Jahres wurden in den vergangenen Jahren unter anderem der Ophtalmologe Rudolf Guthoff, der Molekularbiologe Werner W. Franke und zuletzt der Nationalökonom und Finanzwissenschaftler Hans-Werner Sinn ausgezeichnet. ja

Alexander Estis

»Ich bin Pessimist – aber das wird bestimmt bald besser«

Der Schriftsteller über die Folgen der Kriege in der Ukraine und Nahost, Resilienz und Schreiben als Protest

von Ayala Goldmann  12.12.2024

Kino

Film-Drama um Freud und den Lieben Gott

»Freud - Jenseits des Glaubens« ist ein kammerspielartiges Dialogdrama über eine Begegnung zwischen Sigmund Freud und dem Schriftsteller C.S. Lewis kurz vor dem Tod des berühmten Psychoanalytikers

von Christian Horn  12.12.2024

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Dezember bis zum 18. Dezember

 12.12.2024

London

Hart, härter, Aaron Taylor-Johnson

Ein Marvel-Schurke zu sein, ist körperlich extrem anstrengend. Dies räumt der jüdische Darsteller nach dem »Kraven The Hunter«-Dreh ein

 11.12.2024

PEN Berlin

»Gebot der geistigen und moralischen Hygiene«

Aus Protest gegen Nahost-Resolution: Susan Neiman, Per Leo, Deborah Feldman und andere verlassen den Schriftstellerverein

 11.12.2024

Medien

»Stern«-Reporter Heidemann und die Hitler-Tagebücher

Es war einer der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der »Stern« vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr »Entdecker« ist nun gestorben

von Ann-Kristin Wenzel  10.12.2024

Imanuels Interpreten (2)

Milcho Leviev, der Bossa Nova und die Kommunisten

Der Pianist: »Ich wusste, dass ich Bulgarien verdammt zügig verlassen musste«

von Imanuel Marcus  10.12.2024

Glosse

Der Rest der Welt

»Mein kleiner grüner Kaktus« – ein Leitfaden für Frauen von heute

von Nicole Dreyfus  10.12.2024

Gelsenkirchen

Bayern-Trainer Kompany: Daniel Peretz genießt mein Vertrauen

Daniel Peretz soll Manuel Neuer bis zum Jahresende im Bayern-Tor vertreten. Trainer und Mitspieler vertrauen dem Israeli. Neuer könnte in einem Monat in Gladbach zurückkehren

 10.12.2024