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Habitus: Berlin

Berlin im Blickpunkt Foto: habitus

»Es ist schwierig, ein genaues Bild der Berliner jüdischen Gemeinschaft zu zeichnen. Sie ist zu fragmentiert und diffus, mit zu vielen unzusammenhängenden Teilen«, heißt es im Editorial der neuen Ausgabe von Habitus. Das amerikanische »Diaspora Journal« widmet sich alle sechs Monate der jüdischen Kultur jeweils einer Metropole.

Diesmal ist Berlin das Thema. Jakob Hein berichtet, warum seine Mutter nicht jüdisch genug war, um auf dem jüdischen Friedhof beerdigt zu werden. Barbara Honigmann deckt auf, wie ihre Mutter in den 30er-Jahren den britischen Jahrhundertspion Kim Philby für die Sowjetunion anwarb. Von Esther Dischereit gibt es Gedichte, von Kurt Tucholsky Feuilletons zu lesen. Hinzu kommen Bilder. Elke Steiner zeichnet das Leben von Regina Jonas, der ersten Rabbinerin der Welt. Sarah Schönfeld zeigt Fotos von Orten ihrer Ostberliner Kindheit.

Am charakteristischsten empfindet der Herausgeber von Habitus die vielen Gedenkplaketten an Häusern, die an einstige jüdische Bewohner erinnern: »Letztendlich ist es die Abwesenheit von Juden in Berlin, die den stärksten Einfluss auf die Kultur hat.«

Marbach am Neckar

Schillerrede: Soziologin Illouz vergleicht Trump mit »König Lear«

Statt Selbstbeweihräucherung empfiehlt die Soziologin Eva Illouz in der Schillerrede 2025 den Zweifel und das Zuhören - nur das helfe aus der eigenen Echokammer heraus

 10.11.2025

Gespräch

Warum Uschi Glas bei Antisemitismus nicht schweigen will

Uschi Glas spricht mit Charlotte Knobloch über Schweigen und Verantwortung in Zeiten eines wachsenden Antisemitismus. Und entdeckt ein unbekanntes Kapitel in ihrer Familiengeschichte

 10.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Friede, Freude, Eierkuchen oder Challot, koschere Croissants und Rugelach

von Margalit Edelstein  09.11.2025

Geschichte

Seismograf jüdischer Lebenswelten

Das Simon-Dubnow-Institut in Leipzig feiert den 30. Jahrestag seiner Gründung

von Ralf Balke  09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025

Theater

Metaebene in Feldafing

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von Katrin Diehl  09.11.2025

Aufgegabelt

Mhalabi-Schnitzel

Rezepte und Leckeres

 09.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  09.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  08.11.2025