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Habitus: Berlin

Berlin im Blickpunkt Foto: habitus

»Es ist schwierig, ein genaues Bild der Berliner jüdischen Gemeinschaft zu zeichnen. Sie ist zu fragmentiert und diffus, mit zu vielen unzusammenhängenden Teilen«, heißt es im Editorial der neuen Ausgabe von Habitus. Das amerikanische »Diaspora Journal« widmet sich alle sechs Monate der jüdischen Kultur jeweils einer Metropole.

Diesmal ist Berlin das Thema. Jakob Hein berichtet, warum seine Mutter nicht jüdisch genug war, um auf dem jüdischen Friedhof beerdigt zu werden. Barbara Honigmann deckt auf, wie ihre Mutter in den 30er-Jahren den britischen Jahrhundertspion Kim Philby für die Sowjetunion anwarb. Von Esther Dischereit gibt es Gedichte, von Kurt Tucholsky Feuilletons zu lesen. Hinzu kommen Bilder. Elke Steiner zeichnet das Leben von Regina Jonas, der ersten Rabbinerin der Welt. Sarah Schönfeld zeigt Fotos von Orten ihrer Ostberliner Kindheit.

Am charakteristischsten empfindet der Herausgeber von Habitus die vielen Gedenkplaketten an Häusern, die an einstige jüdische Bewohner erinnern: »Letztendlich ist es die Abwesenheit von Juden in Berlin, die den stärksten Einfluss auf die Kultur hat.«

Kino

»Fast ein Wunder«

Das israelische Filmfestival »Seret« eröffnete in Berlin mit dem Kassenschlager »Cabaret Total« von Roy Assaf

von Ayala Goldmann  20.11.2025

»Jay Kelly«

In seichten Gewässern

Die neue Tragikomödie von Noah Baumbach startet fulminant, verliert sich dann aber in Sentimentalitäten und Klischees

von Patrick Heidmann  20.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  20.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 20. November bis zum 27. November

 20.11.2025

»Lolita lesen in Teheran«

Klub der mutigen Frauen

Der Israeli Eran Riklis verfilmt die Erinnerungen der iranischen Schriftstellerin Azar Nafisi an geheime Literaturtreffen in Teheran – mit einem großartigen Ensemble

von Ayala Goldmann  20.11.2025

Ausstellung

Sprayende Bildhauerin mit Geometrie

Das Museum Wiesbaden zeigt Werke Louise Nevelsons und eines Künstlerpaares

von Katharina Cichosch  20.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

Magdeburg

Telemann-Preis 2026 für Kölner Dirigenten Willens

Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt den eindrucksvollen Umgang des jüdischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns

 19.11.2025