Restitution

Grütters gibt weiteres NS-Raubkunst-Gemälde zurück

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (l.) übergibt das Gemälde »Quai de Clichy« an die Vertreterin der Erbin. Foto: dpa

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat ein weiteres Bild aus dem »Bestand Cornelius Gurlitt« an die Erben der letzten rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. Die Vertreterin der Familie, Agnès Sevestre-Barbé, nahm das Bild am Mittwoch im Bundeskanzleramt entgegen, wie die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien in Berlin mitteilte.

Das neo-impressionistische Gemälde Quai de Clichy des französischen Malers Paul Signac (1863–1935) war im Oktober 2018 als Eigentum des jüdisch-französischen Immobilienunternehmers Gaston Prosper Lévy (1893–1977) identifiziert worden.

Raubkunst Es sei wichtig, das Gemälde als NS-Raubkunst zu erkennen und zurückzugeben, »um wenigstens ein Stück weit zu historischer Gerechtigkeit« beitragen zu können, sagte Grütters. Das Leid der Verfolgung und Enteignung meist jüdischer Sammler lasse sich nie gutmachen.

»Wir werden nicht nachlassen, die Aufarbeitung des NS-Kunstraubes konsequent voranzubringen«, erklärte Grütters. »Dies sind wir den Opfern der nationalsozialistischen Terrorherrschaft und ihren Nachfahren schuldig.« Es ist das sechste Bild aus der Sammlung, das an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wird, wie es hieß.

Paris Das Bild zeigt eine mit vielen kleinen Punkten gemalte Flusslandschaft. 1927 tauschte es der Maler Signac nach Angaben der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste wohl gegen ein Fahrrad ein, später gelangte es zum Sammler Lévy. Dieser ließ das Gemälde auf der Flucht vor den Nazis im Oktober 1940 auf dem Schloss Les Bouffards in der Nähe von Paris zurück. Das Gemälde wurde von deutschen Soldaten beschlagnahmt und gelangte in der Folge in die Sammlung Hildebrand Gurlitts.

Der NS-Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt (1895–1956) vererbte seine Sammlung an seinen 2014 gestorbenen Sohn Cornelius, dessen Nachlass nun systematisch auf Raubkunst untersucht wird. Dazu sollen die Provenienzen aller mehr als 1500 Werke erforscht werden.  epd

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

 12.12.2025

Computerspiel

Lenny Kravitz wird James-Bond-Bösewicht

Als fieser Schurke will der Musiker im kommenden Jahr dem Agenten 007 das Leben schwer machen – allerdings nicht auf der Kinoleinwand

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Aufgegabelt

Latkes aus Dillgürkchen

Rezepte und Leckeres

 12.12.2025

Kulturkolumne

Lieber Chanukka als Weihnachtsstress?

Warum Juden es auch nicht besser haben – was sich spätestens an Pessach zeigen wird

von Maria Ossowski  12.12.2025

Kommerz

Geld oder Schokolade?

Der Brauch, an den Feiertagen um Münzen zu spielen, hat wenig mit den Makkabäern oder dem traditionellen Chanukkagelt zu tun. Der Ursprung liegt woanders

von Ayala Goldmann  12.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Singend durch Paris oder Warum unser Chanukka-Song der beste ist

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Literatur

Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis für Helene Seidler

Die Schriftstellerin wurde für die Übersetzung des Romans »Unter Freunden stirbt man nicht« von Noa Yedlin ausgezeichnet

 12.12.2025

Zürich

Protest gegen ESC-Teilnahme Israels: Nemo gibt Pokal zurück

Mit der Zulassung Israels verrate der Gesangswettbewerb seine Werte von »Einheit, Inklusion und Würde für aller Menschen«, so Nemo

 12.12.2025