Die Jüdische Akademie und die Goethe-Universität in Frankfurt am Main wollen in Forschung und Lehre eng zusammenarbeiten. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und Universitätspräsident Enrico Schleiff unterzeichneten am Mittwoch in Frankfurt einen Kooperationsvertrag.
Die derzeit in Frankfurt entstehende Jüdische Akademie solle »ein Zentrum der Auseinandersetzung mit jüdischer Geschichte und Religion, Kultur und Denktradition« werden, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Zentralrats. Auch solle sie in Interaktion mit der Gesellschaft aktuelle Debatten in Forschung und akademischer Lehre aufgreifen und bereichern.
Diese Kooperation sei von großer Bedeutung für die Jüdische
Akademie und für das jüdische Leben, nicht nur in Frankfurt, sondern
in ganz Deutschland», sagte Zentralrats-Präsident Schuster. In der
Akademie würden gemeinsame wissenschaftliche Interessen gelebt,
weiter vertieft und ausgebaut. Mit der Kooperation gehe die
Goethe-Universität «in bewegten Zeiten einen wichtigen Schritt an der
Seite jüdischen Lebens, jüdischen Denkens, jüdischen Perspektiven für
unsere Gesellschaft«, sagte er.
Neben gemeinsamen Forschungsprojekten soll es auch eine
Zusammenarbeit bei Vorlesungsreihen, Workshops, Seminaren,
Konferenzen sowie Publikationen geben.
Inhaltlich geht es unter anderem um historische Bildungsforschung.
Bei einem gemeinsamen Projekt steht beispielsweise die Entwicklung
der nationalsozialistischen Pädagogik zwischen 1933 und 1945 im
Mittelpunkt. Die Akademie hatte Ende September das Richtfest für das
neue Akademiegebäude in Frankfurt gefeiert. epd