»Angezettelt«

Geschichte des Hasses

Plattform antisemitischer und rassistischer Feindbilder: Ausstellungsstücke der Schau im Deutschen Historischen Museum Foto: DHM

Unter dem Titel »Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute« zeigt das Deutsche Historische Museum in Berlin von Mittwoch an in einer Sonderausstellung Klebezettel, Sammelmarken, Sammelbilder, Briefverschlussmarken und Sticker vom Kaiserreich bis zur Gegenwart.

Diese auch Spuckis genannten Aufkleber werden seit dem späten 19. Jahrhundert in Deutschland massenhaft verbreitet und transportieren auf Laternen, Straßenschildern, Briefkästen oder in S-Bahnhöfen zumeist politische Botschaften. Bis heute dienen sie als Plattform von antisemitischen und rassistischen Feindbildern oder als Schlagabtausch zwischen verfeindeten politischen Lagern. Die Botschaften reichen von »Refugees welcome« bis »Nein zum Heim«.

Parolen Die gemeinsam mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin erstellte Ausstellung fußt neben eigenen Beständen des Museums auch auf zwei privaten Sammlungen. Der 1923 geborene Wolfgang Haney sammelt seit 25 Jahren Antisemitica und hat so umfangreiche Bestände an judenfeindlichen Stickern angehäuft. Die ältesten reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück.

Weitere Exponate stammen von der Berlinerin Irmela Mensah-Schramm, die seit 30 Jahren – mit Schaber und Spraydose ausgerüstet – rassistische und rechtsextreme Aufkleber und Parolen aus dem öffentlichen Straßenbild entfernt und das akribisch dokumentiert.

Die Ausstellung sei von erschreckender Aktualität, sagte Museumspräsident Alexander Koch. Damals wie heute zeigten die Klebezettel und Aufkleber den Zustand einer polarisierten Gesellschaft. Verleumdungen seien so alt wie die Menschheit selbst, sagte Koch. Deshalb müsse in den gesellschaftlichen Debatten immer wieder die historische Perspektive aufgezeigt werden. epd

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025

Kolumne

Hineni!

Unsere Autorin trennt sich von alten Dingen und bereitet sich auf den Winter vor

von Laura Cazés  13.11.2025

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 13. November bis zum 20. November

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Interview

»Erinnern, ohne zu relativieren«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über das neue Gedenkstättenkonzept der Bundesregierung, Kritik an seiner Vorgängerin Claudia Roth und die Zeit des Kolonialismus in der deutschen Erinnerungskultur

von Ayala Goldmann  12.11.2025