Lesen!

Generation Abraham

Inzwischen schon selbst ein Stück Tradition: der Jüdische Almanach Foto: Stephan Pramme

Lesen!

Generation Abraham

Der Jüdische Almanach befasst sich dieses Jahr mit dem Alter

 15.10.2013 09:49 Uhr

»Die Tage unseres Lebens sind ... siebzig Jahre, und wenn in Kräften, achtzig Jahr«, heißt es im 90. Psalm. Und so befasst sich der von Gisela Dachs im Jüdischen Verlag bei Suhrkamp herausgegebene Jüdische Almanach dieses Jahr mit dem Alter.

Bernard Kahane und Erik Nataf nehmen sich Abraham vor, der, glaubt man der Schrift, 175 Jahre alt wurde. Warum man nicht nur in seinem Fall das Alter respektieren soll, erläutert aus talmudischen Quellen Matthias Morgenstern. Micha Brumlik interpretiert die vier Söhne aus der Pessach-Haggada als Gleichnis der Lebensalter. Klaus Hillenbrand stellt zwei jung gebliebene über 80-jährige deutschstämmige Kibbuzniks vor. Die beiden Frauen sind keine Einzelfälle: Israelis haben eine höhere als durchschnittliche Lebenserwartung, weiß Ralf Balke. Israel ist inzwischen auch bereits im Rentenalter. Avirama Golan zieht eine Bilanz von 65 Jahren des Staats. Joel Peters war auf einem Jubiläumstreffen von einstigen Kibbuzfreiwilligen.

bekannte Katharina Höftmann erlebt junge Israelis erwachsener als ihre deutschen Altersgenossen. José Brunner berichtet von alten Schoa-Überlebenden. Claudia Liebelts Thema sind die philippinischen Altenpflegerinnen in Israel. Über alte Juden als literarische Figuren schreibt Elvira Grözinger. Aus der Praxis deutsch-jüdischer Altersheime in München und Frankfurt erzählen Dinah Zenker und Andrew Steiman. Myriam Halberstam erklärt, warum sie mit 50 Jahren ihre Batmizwa nachholte. David Hadar porträtiert den 80-jährigen Philip Roth. Aus dem jüdischen Rentnerparadies Florida berichtet Stephanie Ginensky. Belletristisch schließt der Band ab mit Amir Gutfreunds Geschichte »Triest«. Illustriert ist er mit Fotos von Herlinde Koelbl: Porträts von Hans Sahl, Ida Ehre, George Tabori und vielen weiteren guten, alten jüdischen Bekannten. mjw

Gisela Dachs (Hrsg.): »Jüdischer Almanach – Alter«. Jüdischer Verlag bei Suhrkamp, Berlin 2013, 191 S., 16,95 €

Glosse

Der Rest der Welt

Von Kaffee-Helden, Underdogs und Magenproblemen

von Margalit Edelstein  08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  08.12.2025

Vortrag

Über die antizionistische Dominanz in der Nahostforschung

Der amerikanische Historiker Jeffrey Herf hat im Rahmen der Herbstakademie des Tikvah-Instituts über die Situation der Universitäten nach dem 7. Oktober 2023 referiert. Eine Dokumentation seines Vortrags

 07.12.2025

Zwischenruf

Die außerirdische Logik der Eurovision

Was würden wohl Aliens über die absurden Vorgänge rund um die Teilnahme des jüdischen Staates an dem Musikwettbewerb denken?

von Imanuel Marcus  07.12.2025

Los Angeles

Schaffer »visionärer Architektur«: Trauer um Frank Gehry

Der jüdische Architekt war einer der berühmtesten weltweit und schuf ikonische Gebäude unter anderem in Los Angeles, Düsseldorf und Weil am Rhein. Nach dem Tod von Frank Gehry nehmen Bewunderer Abschied

 07.12.2025

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025

TV-Tipp

»Eigentlich besitzen sie eine Katzenfarm« - Arte-Doku blickt zurück auf das Filmschaffen von Joel und Ethan Coen

Die Coen-Brüder haben das US-Kino geprägt und mit vielen Stars zusammengearbeitet. Eine Dokumentation versucht nun, das Geheimnis ihres Erfolges zu entschlüsseln - und stößt vor allem auf interessante Frauen

von Manfred Riepe  05.12.2025